Immobilienpreisspiegel 2003 für NRW veröffentlicht
(6.5.2003) In einem großen Teil der Städte Nordrhein-Westfalens bleiben Immobilienpreise und Wohnungsmieten stabil. Während in einigen Städten auch sinkende Preise zu verzeichnen sind, ziehen diese in anderen bereits wieder deutlich an. Die Baulandpreise weisen in vielen Kommunen weiterhin nach oben. "Es zeigt sich immer mehr, dass es selbst in einem Bundesland keinen einheitlichen Trend mehr gibt", unterstreicht der Vorsitzende des Landesverbandes Nordrhein-Westfalen im Verband Deutscher Makler (VDM), Wolfgang Schütte, anlässlich der Veröffentlichung des Wohnimmobilienpreisspiegels 2003 für 54 Städte und Regionen. "Betrachtet man die teilweise erheblichen Preisspannen, so lassen sich selbst in Orten mit hohen Spitzenpreisen nach wie vor günstige Objekte finden."
Mieten: In zahlreichen Städten noch preisgünstige Wohnungen
Wohnungen mit einfacher Ausstattung, die bereits ab 3 Euro/m² angeboten werden, sind laut Preisspiegel noch im Oberbergischen Kreis sowie in Olpe und Viersen zu finden. In einer größeren Zahl von Städten liegen die Untergrenzen der Quadratmetermieten bei 4 Euro und weniger. Dazu zählen beispielsweise Aachen, Bielefeld, Bottrop, Dortmund, Duisburg, Mönchengladbach, Mülheim/Ruhr und Siegburg. Hochwertig ausgestattete Wohnungen werden noch in einer ganzen Reihe von Städten für weniger als 7 Euro/m² angeboten. Am niedrigsten liegt die Obergrenze für gute Ausstattung in Olpe mit 4,50 Euro/m². Spitzenmieten mit rund 10 Euro/m² für überdurchschnittliche Ausstattung wurden in Bonn, Düsseldorf und Köln ermittelt. Die Tendenz bei den Wohnungsmieten ist überwiegend stabil. In neun der untersuchten Städte beginnt sich jedoch sowohl bei einfacher als auch komfortabler Ausstattung ein Anstieg abzuzeichnen.
Eigentumswohnungen: Quadratmeterpreise von 650 bis 3.200 Euro
Die Quadratmeterpreise für Eigentumswohnungen bewegen sich an den Untergrenzen zwischen 650 Euro in Willich und 1.300 Euro in Düsseldorf, Köln und Solingen. Die höchsten Preise für Komfortwohnungen werden in Düsseldorf mit über 3.000 Euro/m² bezahlt. In Städten wie Bonn, Bottrop, Dortmund, Ennepe-Ruhr, Erkrath, Iserlohn, Minden, Mülheim/Ruhr, Münster und Ratingen liegen sie deutlich über 2.000 Euro, in Köln bei 3.000 Euro. Die Preise zeigen weitgehend stabile Tendenz trotz eines Angebotsüberhangs in zahlreichen Städten. Ein rückläufiger Trend ist in einem Teil der Kommunen bei sehr einfach ausgestatteten Wohnungen festzustellen. "Diese Wohnungen sind immer weniger gefragt", so der VDM-Landesvorsitzende. Doch auch bei hochwertigen Wohnungen sei noch eine verbreitete Kaufzurückhaltung unverkennbar.
Eigenheime noch günstig zu bekommen
Eigenheime, Reihenhäuser und Doppelhaushälften kommen noch zu Preisen unter 100.000 Euro in Lennestadt, Minden und Olpe auf den Markt. Mindestens 100.000 bis 150.000 Euro muss man in Bielefeld, Bottrop, Düren, Duisburg, Ennepe-Ruhr, Herten, Iserlohn, Willich und Obertal bezahlen. Das Gros der Einstiegspreise bewegt sich im Bereich 150.000 bis 200.000 Euro. Freistehende Einfamilienhäuser sind noch in Düren, Eitorf, Lennestadt, Minden, im Oberbergischen Kreis und in Wesseling ab 150.000 Euro und darunter zu bekommen. In der Spitze reichen die Preise bei Reihenhäusern bis über 300.000 Euro und bei freistehenden Einfamilienhäusern über 800.000 Euro, in Meerbusch sogar bis 930.000 Euro. Um 800.000 Euro bewegen sie sich in Düsseldorf, Köln und Wuppertal. Die Preise für gute Ausstattung bleiben in Eitorf, Lennestadt, Minden, Olpe und Wesseling unter der Grenze von 300.000 Euro.
Tendenziell ist bei Eigenheimen meist ein Angebotsüberhang oder eine ausgeglichene Relation zwischen Angebot und Nachfrage festzustellen. In Städten wie Herten, Köln, Mönchengladbach, Paderborn und Solingen übersteigt die Nachfrage hingegen das Angebot. In den meisten Städten zeigen die Preise stabile Tendenz.
Grundstückspreise stabil bis steigend
Grundstücke mit Quadratmeterpreisen unter 100 Euro werden noch in Altorf, Gummersbach, Iserlohn, Lennestadt, Minden, Olpe und Siegen angeboten. In Bergisch-Gladbach, Düsseldorf, Meerbusch und Ratingen gibt es hingegen keine Bauplätze unter 300 Euro/m². Die Höchstpreise reichen bis 600 Euro/m² und mehr in Düsseldorf, Köln und Meckenheim. Unter der 100-Euro-Grenze bleiben sie selbst in der Spitze in Lennestadt und Olpe.
Kaufzurückhaltung spiegelt sich in den Preisen wider
"In den Preisen für Wohnimmobilien spiegelt sich die gegenwärtige Kaufzurückhaltung wider", erläutert Wolfgang Schütte. Die allgemeine wirtschaftliche Situation lasse manchen Kaufinteressenten noch abwarten. Auf der anderen Seite sei speziell in Ballungsgebieten ein erhebliches Nachfragepotenzial vorhanden, das sich Bahn brechen werde, sobald sich eine wirtschaftliche Besserung abzeichnet. Erschwerend für den Immobilienmarkt seien die ständigen Ankündigungen schlechterer Rahmenbedingungen. "Nichts schadet einem Markt mehr als anhaltende Unsicherheit. Dennoch bietet die gegenwärtige Situation gute Chancen für einen preisgünstigen Immobilienerwerb, zumal die Zinsen außerordentlich niedrig sind".
Wer die Suche nach günstigen Immobilien nicht dem Zufall überlassen wolle, sei bei einem Verbandsmakler am besten beraten, betont Schütte. Gerade auch kleinere Maklerunternehmen, wie sie im VDM organisiert sind, hätten häufig preiswerte Objekte im Angebot. Einen günstigen Immobilienerwerb mache aber nicht allein der Preis aus, sondern ebenso die maßgeschneiderte Finanzierung. "Auch hier kann die sachkundige Beratung eines kompetenten Maklers viel Geld sparen helfen", so der VDM-Landesvorsitzende.
siehe auch:
siehe zudem:
- Literatur / Bücher zu den Themen "Wohnungsmarkt", "Immobilien" bei Amazon
- "Immobilienseiten" auf Baulinks