Bundesinitiative "jetzt!" fordert das "Feist´sche Modell" für Ökologie und Arbeitsplätze
(24.3.2003) Mit direkten Zuschüssen oder Steuer-Nachlässen für sanierungswillige Hausbesitzer lässt sich Altbau-Modernisierung in Deutschland deutlich stärker ankurbeln als mit verbilligten KfW-Krediten, so die Meinung von Professor Manfred Kleemann vom Forschungszentrum Jülich. "Der Vergleich von KfW-Krediten mit Abschreibungsmodellen der 70er und 80er Jahre beweist die höhere Akzeptanz direkter Fördermittel", stellt Günther Volz, Vorstandsvorsitzender der Bundesinitiative zukunftsorientierte Gebäude-Modernisierung "jetzt" fest. Daher fordert die Initiative, anstelle zinsverbilligter Darlehen zur Gebäude-Sanierung das sogenannte "Feist´sche Modell" einzusetzen, welches die messbare Energieeinsparung mit Steuernachlass belohnt.
Rund 700.000 Hausbesitzer nutzten im Spitzenjahr 1983 die Vorteile nach Paragraf 82a des damaligen Einkommenssteuer-Gesetzes. Von 1977 bis 1996 wurden damit fast neun Millionen Baumaßnahmen durchgeführt. Dagegen hat das KfW-Programm zur CO₂-Minderung (seit 1996) nur einen Bruchteil an Interessenten – obwohl das Thema Energiesparen wegen der hohen Energiepreise aktueller denn je ist. Erst 2001, mit Einführung des KfW-CO₂-Gebäudesanierungsprogramms, stieg die Nachfrage auf mehr als 200.000 Inanspruchnahmen – immer noch viel weniger als bei der damaligen Steuer-Förderung.
Gründe sind schnell erkennbar: Gegen die Kreditförderung sprechen unter anderem aufwändige Antragsverfahren, das Vermitteln von Fremdkrediten ist für Geschäftsbanken wenig attraktiv. Viele Hausbesitzer wollen in der Regel ohne Schulden sanieren und lieber Mittel aus Bausparverträgen einsetzen.
Die Bundesinitiative "jetzt!" setzt sich für das sogenannte "Feist´sche Modell" ein. Es orientiert sich an der effizienten Energie-Einsparung und will dieses mit einem Steuer-Nachlass belohnen. Dadurch bestimmt nicht die Investitionshöhe, sondern der Einspareffekt die Höhe des Zuschusses. Der Nachweis erfolgt mit unabhängigen Gutachtern und Handwerker-Rechnungen. Damit gelingt eine Bündelung verschiedener Interessen: Für die Investoren der Anreiz, energetisch zu modernisieren (ohne Antragshürden), der Staat kommt bei seinem Ziel "Klimaschutz" voran und gleichzeitig wird die Schwarzarbeit am Bau bekämpft – neue Arbeitsplätze entstehen im Handwerk.
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- "öffentliche Hand" • "Hersteller-, Anbieter-, Industrie- und Verbraucher-Verbände" auf Baulinks