Merkblätter zu Holzqualität und Holzarten vom Verband der Fenster- und Fassadenhersteller neu aufgelegt
(11.3.2003) Wie wählt man die richtige Holzqualität für den Einsatz im Fenster- und Türenbau? Welche Holzarten sind dafür geeignet? Welche Besonderheiten der verwendeten Holzarten sind zu beachten? Mit der Neuauflage der Merkblätter zu den Themen Holzqualität, Holzarten mit Holzartentabelle und holzartenspezifische Einkaufsempfehlungen gibt der Verband der Fenster- und Fassadenhersteller den Holzfensterherstellern ein einzigartiges Kompendium an die Hand. Es enthält alle wichtigen Angaben über qualitätsbestimmende Wuchsmerkmale des Holzes wie etwa Äste oder Risse, weiterhin Aussagen zu wichtigen Eigenschaften wie Rohdichte und natürliche Dauerhaftigkeit sowie schließlich auch Informationen über geeignete Holzarten und ihre spezifischen Eigenschaften.
Den Charakter eines Leitfadens hat das Merkblatt HO.02 "Auswahl der Holzqualität für Holzfenster und -Haustüren". Neben Merkmalen, die sich aus den einschlägigen Normen ergeben (insbesondere EN 942), sind für den Fensterbau noch eine Reihe weiterer Eigenschaften wie z.B. die Rohdichte zu beachten. Ferner erläutert das Merkblatt die Anforderungen an lamellierte und keilgezinkte Profile und die Wareneingangkontrolle, wie sie z.B. im Rahmen der RAL-Gütesicherung vorgeschrieben ist. Aus diesen mannigfaltigen Anforderung lässt sich eine Checkliste für den Holzeinkauf ableiten, für die das Merkblatt ein Beispiel enthält.
Das Merkblatt HO.06 "Holzarten für den Fensterbau - Eigenschaften, Holzartentabelle", kurz "Holzartenliste" genannt, wurde auf den neuesten Stand gebracht. Die Einführung enthält wichtige Angaben zu Eigenschaften, welche die Eignung einer Holzart für die Verwendung im Fensterbau entscheidend beeinflussen, z.B. Rohdichte und natürliche Dauerhaftigkeit. Erstmalig definiert das Merkblatt auch eindeutig die Anwendungsbedingungen für den gesetzlich geforderten, vorbeugenden chemischen Holzschutz bei Holzarten mit unzureichender natürlicher Dauerhaftigkeit. In die Holzartenliste neu aufgenommen wurden Louro vermelho (Ocotea rubra bzw. Sextonia rubra) und Sapelli (Entandrophragma cylindricum), während Carolina Pine (Pinus taeda u.a.) aus der Liste gestrichen wurde.
Angaben zu einzelnen häufig verwendeten Holzarten enthalten die "holzartenspezifischen Einkaufsempfehlungen" der Merkblattreihe HO.07. Sie umfasst mittlerweile 16 holzartenspezifische Merkblätter:
Nadelhölzer:
- Fichte (Picea abies)
- Kiefer (Pinus sylvestris)
- Hemlock (Tsuga heterophylla)
- Lärche (Larix spp.)
- Oregon Pine (Pseudotsuga menziesii)
- Tanne (Abies alba)
Laubhölzer:
- Eiche, Weißeiche (Quercus spp.)
- Eukalyptus (Eucalyptus grandis)
- Iroko/Kambala (Milicia excelsa)
- Louro vermelho (Ocotea rubra = Sextonia rubra)
- Mahagoni (Swietenia macrophylla)
- Robinie (Robinia pseudoacacia)
- Rotes Meranti (Shorea spp.)
- Sapelli (Entandrophragma cylindricum)
- Sipo (Entandrophragma utile)
- Teak (Tectona grandis).
Besonders wichtig sind die Merkblätter zu Kiefer und Meranti, die weiterhin die wichtigsten Holzarten im deutschen Holzfenstermarkt bilden, aber bekanntermaßen auch ihre Probleme haben: die Kiefer wegen ihres hohen Splintanteils, der Rote Meranti wegen seiner teilweise extrem niedrigen Rohdichte. "Das Fachgremium Holzartenliste, das für diese Merkblätter zuständig ist, hat hier eine eindeutige Qualitätsaussage getroffen", erklärte Diplom-Holzwirt Eike Gehrts, Technischer Projektleiter im Verband der Fenster- und Fassadenhersteller. "Bei der Kiefer wird dringend davon abgeraten, Splintholz in bewitterten Bereichen zu verwenden. Falls dies unumgänglich ist, wird ein zusätzlicher Holzschutz vorgeschrieben. Bei Rotem Meranti sollte die leidige Rohdichtediskussion endlich beendet sein. Wir sehen zwar vor, dass Sortimente mit einer Rohdichte von 400 bis 499 kg/m3 verwendet werden dürfen, sie müssen aber mit einem vorbeugenden, chemischen Holzschutz versehen werden, genau so wie unsere einheimischen, splintreichen Nadelhölzer".
Die Merkblätter HO.02 und HO.06 können über den Online-Shop des Verbandes unter www.window.de bezogen werden. Die Merkblätter der Reihe HO.07 werden nicht gedruckt, sondern unter www.window.de zum kostenlosen Download angeboten. Verbandsmitglieder erhalten je ein Exemplar der Merkblätter kostenlos.
siehe auch:
- Verbände bilden "Strategiekreis Holzfenster" (28.5.2004)
- Spezieller Oberflächenschutz verspricht Holzfenstern ein langes Leben (3.4.2004)
- Luftblasen - nein danke! Neue Holzlasur speziell für Holzfenster und Holztüren (29.2.2004)
- Wärmeschutz Holzfenster - neue ift Richtlinie (8.7.2003)
- Holzfenster: Beim Fensteranstrich den Durchblick behalten.. (26.6.2003)
- weitere Details...
ausgewählte weitere Meldungen:
- Verbrauchertipp: Fenster per Wartungsvertrag fit halten (30.1.2003)
- Holzfenster richtig beschichten: Anstrichguppen-Tabelle wird zu wenig beachtet (18.12.2002)
- EnEV-gerecht und für den gehobenen Niedrigenergiebereich geeignet: wärmegedämmte Holzfenster! (10.8.2001)
- Nicht streichen, sondern pflegen - so bleiben Holzfenster viele Jahre schön (27.6.2001)