Ein Haus aus Altglas
(27.11.2002) Ein Haus aus Glas? So unvorstellbar es klingt - so revolutionär ist die Idee, mit der eine fränkische Firma vor 6 Jahren auf den Markt trat: statt Sand oder Kies mischte sie kleine aufgeblähte Glaskügelchen unter den Beton. Und hatte Erfolg: "Poraver" heißt der neue Werkstoff und ist Blähglasgranulat. Seine Herstellung erfolgt nach einem patentierten Verfahren: Zunächst wird Altglas gesammelt, zerstoßen, staubfein gemahlen, aufbereitet und granuliert. Die bei 900° Celsius aufgeblähten kleinen, cremefarbenen Kügelchen werden schließlich dem Zement und Wasser beigemischt.
Der neue Baustoff lässt sich wortwörtlich leicht verarbeiten - ***poraFORM ist leichter als Holz und Wasser.
Bauunternehmen OTTO QUAST - alleiniger Lizenznehmer in NRW - hat bereits Projekte mit ***poraFORM-Wänden realisiert und ist begeistert von den hervorragenden Eigenschaften. Ein dickes Lob kommt auch von Architekten, so können sie doch ihren kreativen Ideen ohne Einschränkungen umsetzen.
Die Erstellung im Werk auf computergesteuerten Fertigungsstraßen erfolgt grundriss-gerecht samt passgenauer Tür- und Fensteraussparungen sowie mit den wichtigsten Einbauten wie beispielsweise ein integriertes Elektro-Leerrohrsystem. Auf bauseitiges Schalen, Schlitzen oder Stemmen kann somit verzichtet werden; Grund- und Innenputz werden schon im Werk aufgebracht, was eine deutliche Reduzierung der Baufeuchtigkeit bedeutet. Schließlich kann durch den hohen Vorfertigungsgrad schon rund drei Tage nach Montagebeginn das Richtfest gefeiert werden.
Die ***poraFORM-Wände übertreffen die Bedingungen der neuen Energiespar-Verordnungen um ein Vielfaches. Die feinen Poren sorgen für eine exzellente Wärmedämmung und guten Schallschutz. "Ohne zusätzliche künstliche Dämmhilfen erreichen die Wände bei einer Stärke von 37,5 cm einen U-Wert (Wärmedämmwert) von bis zu 0,29 W/m²K", so erklärt Dr. Henning Klöckner, Betriebsleiter bei der Fertigbau Lindenberg OTTO QUAST GmbH & Co.
Das federleichte Material erweist sich als Äußerst druckfest, beständig gegen Chemikalien, Hitze, Frost und Feuer. Darüber hinaus ist der geruchsneutrale und nichtallergene Baustoff frei von jeglichen Schadstoffen - weder bei seiner Herstellung noch bei der eventuellen Entsorgung wird die Umwelt unnötig belastet, wie die Auszeichnungen mit dem "blauen Umwelt-Engel" und dem "Prüfsiegel" des Institutes für Baubiologie Rosenheim bestätigen.
... und schließlich die Preisfrage:
Da es bei den Herstellungskosten zwischen Beton- und ***poraFORM-Wänden keine
Unterschiede gibt, bedingt durch den hohen Vorfertigungsgrad jedoch zahlreiche
Folgearbeiten entfallen, wird es für den Bauherrn oder die Bauherrin dann doch
billiger - von eingesparten Energiekosten gar nicht zu reden. Wetterabhängige
Bauverzögerungen sollten zudem der Vergangenheit angehören, denn die Montage vor
Ort benötigt nur einen Tag pro Geschoss - bereits fünf Wochen nach
Auftragseingang sei der wetterfeste Rohbau fertig gestellt.
Der Bau mit massiven, monolithischen und homogenen ***poraFORM-Wänden -
ausgelegt für bis zu vier Vollgeschosse - bietet folglich ökologisch und
ökonomisch nur Vorteile.
siehe auch:
siehe zudem:
- Literatur / Bücher zu den Themen "Bauen", "Betonbau", "Mauerwerksbau", "Glas" und "Architektur" bei Amazon
- "Außenwände", "Betonbau" und "(Beton-)Fertigteile" auf Baulinks