Feierlicher Startschuss für digitales Antennenfernsehen in Berlin-Brandenburg
(1.11.2002) Mit einem Festakt in der Hauptstadtrepräsentanz der Deutschen Telekom AG in Berlin wurde gestern Mittag (31.10.2002) der Einstieg in ein neues Fernsehzeitalter begangen. In Anwesenheit von Berlins Senator für Wirtschaft, Arbeit und Frauen Harald Wolf, Telekom-Vorstand Josef Brauner, des Vorsitzenden des Medienrates Prof. Dr. Ernst Benda, der Intendanten von ZDF, ORB, SFB, Markus Schächter, Prof. Dr. Hansjürgen Rosenbauer, Horst Schättle und des Vorsitzenden des Verbandes Privater Rundfunk und Telekommunikation Jürgen Doetz fiel der Startschuss für die Umstellung der terrestrischen TV-Übertragung auf die digitale Technik DVB-T. Berlin-Brandenburg ist damit der weltweit erste Ballungsraum, in dem der Umstieg auf die digitale terrestrische Übertragung realisiert wurde.
Höhepunkt der Veranstaltung war der Knopfdruck durch den Direktor der Medienanstalt Berlin-Brandenburg (mabb) Dr. Hans Hege und den Geschäftsführer der Gesellschaft zu Förderung der Rundfunkversorgung (GARV) Uwe Hense mit dem die Umstellung von analoger auf digitale Fernsehübertragung symbolisch vorgenommen wurde. In der ersten Umstellungsphase wurden gestern die beiden leistungsstarken Kanäle (Kanal 5 und Kanal 44) in Betrieb genommen. Auf diesen bisher analog genutzten Kanälen werden ab sofort die Programme von ARD, ZDF, ORB, SFB 1, RTL, SAT1, ProSieben und RTL II digital verbreitet.
Für den digitalen Empfang ist, ebenso wie bei Satelliten- und Kabelempfang, ein digitales Empfangsgerät notwendig, das als Set-Top-Box zwischen Antenne und Fernsehapparat angeschlossen wird; mit ihr kann das bisherige Fernsehgerät weiter genutzt werden. Neben einer größeren Programmvielfalt gegenüber der analogen terrestrischen Übertragung bietet DVB-T den Vorteil besserer Empfangsqualität und portablen Empfangs. Digitale TV-Bilder können auch im Garten oder im Auto über eine bleistiftgroße Stabantenne eingefangen werden. Elektronische Programm-Guides (EPG) und zukünftige Datendienste sorgen für zusätzlichen Nutzen.
Am 28. Februar 2003 werden die privaten überregionalen Programme in Berlin-Brandenburg dann vollständig auf digitale Übertragung umgestellt. Auch die öffentlich-rechtlichen Anstalten stellen ihre leistungsstarken Frequenzen auf digitalen Betrieb um. Dadurch werden zahlreiche zusätzliche digitale Programme öffentlich-rechtlicher und privater Veranstalter möglich. Die vier Fernsehprogramme von ARD, ZDF, ORB und SFB 1 werden noch bis zum August 2003 auf schwächeren analogen Frequenzen zu sehen sein. Danach sind auch sie nur noch digital empfangbar.
Um die Umstellung auch für einkommensschwache Haushalte verträglich zu gestalten, hat die Medienanstalt Berlin Brandenburg mit den Fernsehveranstaltern, der Geräteindustrie, den Institutionen der Sozialhilfe sowie der Rundfunkhilfe e.V., einer Institution der Freien Wohlfahrtsverbände, die Eckpunkte einer gemeinsamen Lösung erarbeitet. Danach werden Geräteindustrie und Handel Raten- oder Leasingsmodelle mit einer monatlichen Belastung von voraussichtlich unter 10 Euro anbieten. Haushalte mit besonders niedrigem Einkommen haben nach den Vorschriften des Sozialhilferechts einen Anspruch auf eine Set-Top-Box, mit der sie künftig Fernsehen empfangen können. Die mabb und ihre Partner unterstützen die Institutionen der Sozialhilfe finanziell und organisatorisch, damit notwendige Geräte möglichst kostengünstig beschafft werden können.
siehe auch:
ausgewählte weitere Meldungen:
- Start im November: digitaler MHP-Satellitenreceiver von Philips holt interaktives Digital-TV ins Haus (19.10.2002)
siehe zudem:
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Literatur / Bücher zu den Themen
"digitales Fernsehen",
"interaktives Fernsehen" bei
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Marktchancen des digitalen Fernsehens. Akzeptanz und Nutzung von Pay- TV und
neuen Diensten
- DVB (Digital Video Broadcast), Set-Top-Box und MHP (Multimedia Home Platform) bei GLOSSAR.de
- "HiFi und TV" auf Baulinks