Analyse des Arbeitsmarkts "Immobilienwirtschaft": 1.000 freie Jobs in der Immobilienbranche
(20.10.2002) Im Sommer hatte die Immobilien Zeitung die Joboffensive 2002 gestartet, nun liegen die Ergebnisse vor: 144 Unternehmen der Immobilienbranche bieten 1.030 freie Stellen an. Die Analyse des Arbeitsmarkts Immobilienwirtschaft zeigt aber auch, dass sich die Branche der allgemeinen wirtschaftlichen Schwäche nicht entziehen kann.
Ziel der Joboffensive ist es, personalsuchende Unternehmen schneller mit Bewerbern zusammenzubringen. Das Projekt wird gemeinsam getragen von Atis Real Müller International, Sireo Real Estate Asset Management, IIR Deutschland, Eureal, Bilfinger Berger Projektentwicklung sowie der Immobilien Zeitung.
Den Kern der Joboffensive bildet eine umfassende Analyse des
Arbeitsmarkts "Immobilienwirtschaft". Die darin ermittelten Ergebnisse zu
Personalbedarf, geforderten Qualifikationen sowie gezahlten Gehältern liegen nun
mit dem "Karriereführer für die Immobilienwirtschaft" vor. Er enthält außerdem
ausführliche Porträts der 144 teilnehmenden Banken, Projektentwickler, Makler,
Planer, Berater und Wohnungsunternehmen sowie die Ergebnisse einer parallel
durchgeführten Befragung unter den Studenten der Immobilienwirtschaft. Unter
diesen wurden Preise im Wert von über 60.000 EUR verlost.
Jedes zweite Unternehmen signalisiert steigenden Personalbedarf
Die teilnehmenden Unternehmen verfügen insgesamt über rund 113.000 Mitarbeiter, etwa 26.000 davon sind rein immobilienwirtschaftlich tätig. In der Untersuchung des vergangenen Jahres zeigten sich die Befragten noch relativ optimistisch. Zwei Drittel der Personalentscheider prognostizierten einen steigenden Personalbedarf. Dieser Optimismus hat sich mittlerweile deutlich abgekühlt. Nur noch jeder zweite Befragte hat konkrete Einstellungspläne. Dieser auf den ersten Blick hohe Wert muss insofern deutlich relativiert werden, als die Teilnehmer an der Joboffensive zu den erfolgreichsten und damit expansivsten Immobilienunternehmen gehören. Eine Übertragung auf den insgesamt rezessiven Gesamtmarkt ist nicht möglich. Immerhin gaben die Personalentscheider an, in den kommenden Monaten insgesamt 1.030 Personen neu einstellen zu wollen. Die konkreten Einstellungspläne beziehen sich zu 28% auf Berufseinsteiger, zu 59% auf Mitarbeiter für den Mittelbau und zu 13% auf Führungskräfte. Aktiv sind dabei vor allem die Maklerunternehmen. Besondere Zurückhaltung üben die Finanzinstitute sowie die Immobilienverwalter. Je höher die zu besetzende Position im Unternehmen angesiedelt ist, desto mehr Schwierigkeiten bereitet die Personalsuche.
Die Anforderungen an Bewerber sind gestiegen ...
Die Anforderungen an Bewerber sind deutlich gestiegen. Der Hochschulabschluss ist für viele Personalchefs mittlerweile selbstverständliche Voraussetzung geworden, für Führungskräfte ist er unerlässlich. Nach Tätigkeitsfeldern aufgeschlüsselt legen bei Berufseinsteigern vor allen Dingen Planer, Unternehmensberater, Finanzierer und Investoren Wert auf eine akademische Vorbildung. Weniger häufig ist dies bei Projektentwicklern und Immobilienverwaltern der Fall. Beim Studium selbst sollte es sich um ein immobilienwirtschaftliches oder betriebswirtschaftliches Fachstudium handeln. Wer in Führungspositionen strebt, hat die besten Chancen mit dem Abschluss als Immobilienökonom.
Zu den sonstigen geforderten Fähigkeiten auf allen Unternehmensebenen gehören Teamfähigkeit, Kommunikationsstärke sowie Entscheidungsfreude.
... die gezahlten Gehälter gesunken
Im Vergleich zum Vorjahr sind die gezahlten Gehälter auf breiter Front gesunken. Das Durchschnittsgehalt für Berufseinsteiger mit abgeschlossener immobilienwirtschaftlicher Fachlehre beträgt nun knapp 28.400 EUR p.a. Allerdings zeigen sich deutliche Unterschiede je nach Tätigkeitsfeld. So bieten die sonstigen Dienstleister wie Seminarveranstalter oder Werbeagenturen im Schnitt nur 24.000 EUR. Die Finanzierer markieren mit knapp 31.100 EUR das andere Ende der Skala. Besonders starke Abschläge gegenüber dem Vorjahr gab es bei den FM-Dienstleistern mit knapp 10%.
Berufseinsteiger mit allgemeinem Hochschulabschluss wie BWL oder Ingenieurwissenschaften erhalten ein Durchschnittsgehalt von 35.600 EUR p.a. Das potenziell höchste Salär ist bei den Vermittlern erzielbar mit knapp 38.000 EUR, allerdings in der Regel erfolgsabhängig. Die höchsten Abschläge im Vergleich zum Vorjahr sind bei den Finanzierern (-9%) sowie Unternehmensberatern (-4,8%) festzustellen.
Wer als Berufseinsteiger einen immobilienwirtschaftlichen Hochschulabschluss vorweisen kann, darf mit einem durchschnittlichens Jahresgehalt von knapp 38.000 EUR rechnen. Auch hier liegen wieder die Vermittler vorn mit 40.500 EUR, allerdings bei einer sehr hohen Bandbreite von knapp 27.000 bis hin zu 54.000 EUR. Es folgen die Unternehmensberater (ca. 38.400 EUR) sowie die Investoren (ca. 38.300 EUR). Besonders fest sitzt das Portemonee bei den sonstigen Dienstleistern sowie den Immobilienverwaltern.
Studenten ohne Jobsorgen
Studenten mit einer auf die Branche ausgerichteten Fachausbildung müssen sich augenscheinlich keine Sorgen um einen Job machen. Befragt wurden 525 Akademiker, die kurz vor dem Studienabschluss stehen. Mehr als 80% von ihnen schätzten die Chance auf einen direkten Berufseinstieg mit "gut" bis "sehr gut" ein. Jeder Zweite hatte bereits Kontakt zu potenziellen Arbeitgebern, jedem Vierten liegt sogar ein konkretes Stellenangebot vor.
Der Traumjob der Studenten heißt mit weitem Abstand "Projektentwickler". Drei Viertel der Befragten können sich eine entsprechende Tätigkeit vorstellen. Beliebt sind jedoch auch Arbeitsplätze bei Beratern, Immobilienbewertern oder Investoren. Die Tätigkeit im Vertrieb oder in der Verwaltung genießt dagegen nur ein geringes Ansehen. Die präferierten Arbeitsorte sind München und Berlin.
Der mitgesandte Analyseteil des Karriereführers informiert zudem über
- Einstiegschancen für Akademiker
- das Potenzial an geeigneten Mitarbeitern
- Anforderungen an das Qualifikationsprofil auf allen Unternehmensebenen (Abschlüsse, Fremdsprachen-/EDV-Kenntnisse, praktische Erfahrungen etc.)
- Wege der Personalsuche
- Beurteilung der derzeitigen Ausbildungssituation
- aktuelles Qualifikationsprofil der Studenten
- studentische Gehaltsvorstellungen nach besuchtem Bildungsträger, Alter, Berufserfahrung, gewünschter Tätigkeit
Der "Karriereführer 2002 für die Immobilienwirtschaft" mit allen Analyseergebnissen sowie ausführlichen Porträts der personalsuchenden Unternehmen kann gegen 49 EUR bestellt werden bei:
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Immobilien Zeitung
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