Studie: Der Europamarkt für Integriertes Facility Management (I-FM)
(18.10.2002) Bereits heute erreicht der Jahresumsatz auf dem Europamarkt für Integriertes Facility Management (I-FM) über 10 Milliarden US-Dollar. Dabei ist die Marktdurchdringung noch niedrig, weshalb der allgemeine Trend zum Outsourcing weiter für zweistellige Zuwachsraten sorgen dürfte.
Die Unternehmensberatung Frost & Sullivan untersuchte kürzlich die Wahrnehmung des Marktes aus der Anwenderperspektive und befragte dazu etwa 200 FM-Entscheidungsträger in Großbritannien, Deutschland, Frankreich, Italien, Skandinavien und Benelux.
Wichtigster Kritikpunkt der Kunden war dabei ihre Unzufriedenheit mit Leistungsumfang, Zuverlässigkeit, Reaktionsfähigkeit, Kommunikation und Präsenz der Anbieter vor Ort. Es zeigten sich aber auch mangelnde Bekanntheit der Anbieter und ein generell geringes Bewusstsein für die Vorteile des Outsourcings.
Dennoch ist die allgemeine Stimmung in der I-FM-Branche sehr gut. I-FM bietet den Anbietern die Chance, Umsatz und Gewinnmargen durch langfristige Verträge zu steigern. Die Probleme scheinen lösbar, bessere Leistungen und bessere Wahrnehmung dürften sich bald auszahlen.
Französischer Anbieter 'Dalkia' hat höchsten Bekanntheitsgrad
Obwohl zahlreiche I-FM-Anbieter gesamteuropäisch auftreten, sind sie meist nur in einer Region wirklich stark. Eine Ausnahme bilden am ehesten Siemens und ABB, die zumindest in vier der sechs Regionen als starke Marken anerkannt werden. Den höchsten Bekanntheitsgrad als führender Wettbewerber erreicht Dalkia (Europa 12,9 Prozent, Heimatmarkt Frankreich 35,0 Prozent). Dahinter folgen Elyo (Europa 9,4 Prozent, Frankreich 37,5 Prozent) und Johnson Controls (Europa 8,2 Prozent, Heimatmarkt Großbritannien 21,2 Prozent).
Deutsche Kunden achten hauptsächlich auf den Preis
Für die Auswahl eines Anbieters spielt das Markenbewusstsein eine große Rolle. Besonders ausgeprägt ist es in Großbritannien, wo der Markt schon stärker differenziert ist. Weniger ausschlaggebend ist es in Deutschland, wo sich das Outsourcing vor allem auf Leistungen bezieht, die sehr fern vom Kerngeschäft liegen, weshalb hier primär auf den Preis geachtet wird. Die externe Fachkompetenz spielt für französische und italienische Kunden eine große Rolle. In Frankreich ist man dafür weniger zufrieden mit den Preisen. Innovation gilt in Großbritannien als weniger entscheidend, wohl weil die Anbieter dort bereits ein hohes Niveau erreicht haben. In Skandinavien hat der Leistungsumfang entscheidende Bedeutung, und die dortigen Anbieter erhalten dafür auch überdurchschnittlich gute Bewertungen.
Viele Chancen bleiben noch ungenutzt, und wichtige Expansionsstrategien werden nicht umgesetzt. Die Umsatzsteigerung durch geographische Expansion und Erschließung neuer Servicebereiche stellt die Branche vor große Herausforderungen. Zunächst müssen geeignete Wege zum Markt gefunden und vorhandene Arbeitsweisen an neue kulturelle Kontexte angepasst werden. Durch bessere Kommunikation zwischen Anbietern und Kunden kann der Markt an Dynamik gewinnen. Vor allem aber müssen die Vorteile des Outsourcings noch besser bekannt gemacht werden.
- Titel der Analyse: Frost & Sullivan's End-User Perception Survey In Europe's Integrated Facilities Management Market (Report B066)
- Preis der Analyse: Euro 9.000,--
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