"mikromotiv®" bringt Bewegung ins Sitzen
(22.9.2002) "Ich hab's im Kreuz" klagen in Deutschland jährlich über 20 Millionen Menschen. Rückenschmerzen sind noch vor Herz-Kreislauf-Problemen heute der häufigste Grund für einen Arztbesuch. Bewegung tut Not!
27,2 Prozent aller krankheitsbedingten Ausfalltage sind auf Skeletterkrankungen zurückzuführen (BKK 1999). Die Behandlungskosten werden jährlich auf 10 bis 15 Milliarden EURO geschätzt. Diese Zahlen verdeutlichen, dass Rückenbeschwerden nicht nur eine erhebliche persönliche Belastung für eine Vielzahl von Menschen darstellen. Sie sind darüber hinaus ein zunehmendes volkswirtschaftliches Problem. Wie eine Untersuchung ergeben hat, werden Rückenschmerzen bei 85 Prozent der Patienten durch längeres Sitzen ausgelöst. Mit einem bemerkenswerten Prinzip namens "mikromotiv® " hat nun die Drabert GmbH, Minden, in Kooperation mit führenden europäischen Universitäten und Forschungseinrichtungen ein Sitzkonzept entwickelt, das hier Abhilfe schaffen kann.
Es dauert eine Weile, bis der Körper die Bewegung registriert. Wer mikromotiv® einmal ausprobiert hat, empfindet die minimale Rotation, die über die Sitzfläche auf den Lendenwirbelbereich ausstrahlt, als angenehmes Kribbeln, wohltuende Massage oder entspannenden Impuls. "Auf den Punkt gebracht ist der Effekt von mikromotiv® folgender: Der Elektromotor im Stuhl erzeugt eine Mikrorotation, die die Bandscheiben bewegt, eine Höhenabnahme der Wirbelsäule verhindert und damit Rückenschmerzen reduziert", fasste Jürgen Thorwald, Geschäftsführer von Drabert, die Ergebnisse von umfangreichen Studien zum Thema Sitzen und Rückenschmerzen zusammen.
Wie funktioniert mikromotiv®?
Das Prinzip von mikromotiv® ist einfach. Der Sitz des Stuhls wird durch einen nicht sichtbaren Elektromotor angetrieben, der diesen bei Belastung in eine alternierende Rotationsbewegung versetzt. Fünf mal pro Minute dreht sich der Sitz um 0,8 Grad nach rechts und 0,8 Grad nach links. Versorgt wird der Elektromotor durch eine wiederaufladbare, etwa handtellergroße Energiezelle - einer "Powerunit". Sie ist im Sitz integriert und lässt sich, sicher geführt, seitlich unter der Sitzschale platzieren und zum Ladevorgang entnehmen.
Dass der Rücken Bewegung braucht, um gesund zu bleiben, ist keineswegs neu. Doch in der heutigen Berufswelt ist starres Sitzen oft die Konsequenz konzentrierten Arbeitens. Mikromotiv® baut deshalb zusätzlich auf ein passiv bewegtes Sitzen. Das heißt, der Benutzer wird auch dann bewegt, wenn er seine Muskulatur nicht bewusst einsetzt.
Was hilft dem Rücken? Ergebnisse wissenschaftlicher Studien
Die Mindener Drabert GmbH beschäftigt sich seit Jahrzehnten mit der Herausforderung, Sitzen für den Menschen gesünder zu gestalten. Hierbei kooperiert das Unternehmen eng mit wissenschaftlichen Institutionen. Auch bei der Entwicklung von mikromotiv® wurden mehrere Studien genutzt, um dieses Konzept des passiven bewegten Sitzens zu erforschen.
Wissenschaftler des Institutes für Manualmedizin Eindhoven/ Niederlande sowie der Abteilung für Epidemiologie und Medizinische Informatik der Philips Electronic Eindhoven fanden heraus, dass Mikrorotationen die Rückenmuskulatur entspannen und die Wirbelsäule entlasten. Dabei nimmt die Länge der Wirbelsäule zu, wie an der Technischen Universität Delft/Niederlande und der Erasmus Universität zu Rotterdam ermittelt wurde. Dass die Wirbelsäule die kaum spürbaren Bewegungen von mikromotiv® registriert, wiesen schließlich der Philipps-Universität Marburg und der Freien Universität Berlin nach.
Ebenfalls an der Erasmus-Universität konnte die biomechanische Erklärung für die wohltuende Wirkung der Rotationen auf die Wirbelsäule gefunden werden. Die minimalen Bewegungen verbessern die Ernährungssituation der Bandscheiben. Daher nehmen sie an Höhe zu. Die Bandscheibe liegt wie ein Kissen zwischen je zwei Wirbelkörpern. Wird sie zusammengepresst, kann es zu Bandscheibenschäden kommen.
Eine weitere Erkenntnis ist, dass Mikrorotationen die Durchblutung der Beine begünstigen. Dies vermindert das Risiko einer Thrombose, die durch langes Sitzen begünstigt wird. Ein Nachweis, welche Stuhlformen oder -techniken diesen gefährlichen Aderverstopfungen vorbeugen können, war bisher noch nicht erbracht worden.
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