ZDH: Mittelstand braucht Hilfe - nicht nur die MobilCom
(16.9.2002) Auf die Rettungsaktion für das Telekommunikationsunternehmen MobilCom reagiert der Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH), Dieter Philipp, mit scharfer Kritik:
"Hier werden wahlwirksam Steuergelder zur vermeintlichen Rettung eines Großunternehmens eingesetzt, das erst durch die milliardenschweren Lizenzzahlungen an den Staat für UMTS-Lizenzen und durch das Fehlverhalten des Staatsunternehmen FranceTelekom in eine Schieflage geraten ist. Dabei ist die Zahl der Betriebsaufgaben im deutschen Mittelstand erschreckend. Allein im Handwerk mussten sich im ersten Halbjahr 2002 fast 5000 Betriebe vom Markt verabschieden. Über 100.000 Menschen haben ihren Arbeitsplatz verloren. Und angesichts der katastrophalen Wirtschaftsdaten müssen wir für das zweite Halbjahr eine ebenso schlechte Bilanz befürchten. Das Handwerk hat stets vor dieser Entwicklung gewarnt und eine binnenmarktorientierte Politik eingefordert. Wirklich öffentlichkeitswirksam wäre es, mit besseren Rahmenbedingungen für eine nachhaltige Entlastung und einen flexiblen Arbeitsmarkt zu sorgen und so allein 850.000 Handwerksbetriebe und insgesamt rund 3,3 Millionen mittelständische Unternehmen in Deutschland mit mehr als 20 Millionen Beschäftigten zu unterstützen."
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