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Der Ring Deutscher Makler informiert: Run auf Immobilien an der ICE-Strecke bleibt aus

(2.8.2002) Die Immobilienpreise sind in den Städten mit Haltebahnhöfen entlang der neuen ICE-Strecke zwischen Köln und Frankfurt/Main in den vergangenen Jahren nicht gestiegen. Darauf weist der Ring Deutscher Makler (RDM) anlässlich der Eröffnung der Bahnstrecke am 1.8. hin. Mitte der 90er Jahre, kurz nach Bekanntwerden der Neubaupläne, stiegen die Grundstücks- und Immobilienpreise insbesondere in Montabaur und Limburg stark an. Nach dieser Phase mit überhitzten Preisen, haben sich die Immobilienkosten mittlerweile wieder auf einem normalen Niveau eingependelt.

Kostete in Montabaur ein Baugrundstück ...

  • 1993 etwa 80 Euro pro Quadratmeter,
  • so stiegen die Preise in den Jahren 1998 auf über 200 Euro,
  • um in den Folgemonaten wieder auf ein Niveau von 150 Euro zu sinken.

Gleiches gilt für Eigentumswohnungen:

  • In der Hochphase 1997 kostete eine Neubauwohnung pro Quadratmeter 2.045 Euro,
  • mittlerweile liegen die Kosten bei 1.740 Euro.

Die gleiche Entwicklung gab es auch in Limburg, von wo aus der Frankfurter Hauptbahnhof mit dem Hochgeschwindigkeitszug in 35 Minuten erreicht wird: Vor etwa fünf Jahren kletterten die Grundstückspreise auf über 220 Euro, derzeit liegen sie bei 160.

"Diese Preisexplosionen waren unnatürlich und lassen sich nur psychologisch erklären: Zum Baubeginn der Strecke vor sechs Jahren herrschte euphorische Stimmung und man glaubte, dass viele Bankangestellte und Manager aus Frankfurt nach Limburg und in den Westerwald ziehen, weil sie mit dem neuen Zug die Strecke problemlos pendeln können", erläutert RDM-Präsident Heinz Ramjoué. Die Nachfrage entwickelte sich aber nicht so gut wie prognostiziert. Deswegen gaben die Preise wieder nach. "Bankenfusionen, Mitarbeiterentlassungen und schleppende Börsengeschäfte machten die Luft in Frankfurt dünner. Zudem führt die derzeit schlechte Wirtschaftslage dazu, dass weniger Arbeitnehmer in ein Eigenheim im Frankfurter Umland investieren", ergänzt Ramjoué.

Auch in den Städten Köln, Siegburg und Frankfurt stiegen in den vergangenen Jahren die Immobilienpreise nur moderat. Wobei die Preissteigerung weniger auf die neue Zugstrecke als vielmehr auf die allgemein gute Nachfrage nach Wohn- und Gewerbeimmobilien zurückzuführen ist. In Köln stiegen beispielsweise die Grundstückspreise in guten Lagen zwischen 1994 und 2002 von 280 auf 335 Euro, in Siegburg von 194 auf 205 Euro.

Der Büromarkt entwickelt sich in den angeschlossenen Städten bislang nicht so gut wie erwartet. Auch hier machte die Konjunktur Bauherren und Vermietern einen Strich durch die Rechnung: In Siegburg hofft man darauf, dass sich vermehrt Firmen aus dem Nachbarstädten Köln und Bonn ansiedeln. Von einer solchen Nachfrage ist bislang nichts zu spüren, wo zurzeit allgemein mehr Firmen in Konkurs gehen als expandieren. In unmittelbarer Bahnhofsnähe sollen bis Anfang 2003 insgesamt rund 50.000 Quadratmeter Bürofläche entstehen. Auch in Montabaur haben Frankfurter Firmen kaum Interesse an Büros, obwohl die Mieten weit unter dem Niveau der Mainmetropole liegen.

Ramjoué ist trotzdem überzeugt, dass die ICE-Strecke langfristig ein Gewinn für die Regionen ist: "Wenn die Unternehmen wieder volle Auftragsbücher haben, werden sich die Bürostandorte besser entwickeln und wieder mehr Verbraucher Wohneigentum kaufen."

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