Bauinvestitionen in der Schweiz 2001: Leichte Abnahme der Bauausgaben
(23.7.2002) Das Schweizer Baugewerbe verzeichnete im Jahr 2001 gegenüber dem Vorjahr eine leichte Abnahme der Bauausgaben. Angesichts der für 2002 geplanten Bauvorhaben dürfte jedoch kein weiterer Rückgang der Bauinvestitionen zu erwarten sein. Soweit die wichtigsten provisorischen Resultate der jährlichen Erhebung des Bundesamtes für Statistik (BFS) über die Investitionen in der Bauwirtschaft.
Gemäss den provisorischen Resultaten beliefen sich die Bauausgaben im Jahr 2001 auf 43,4 Milliarden Franken, was einem leichten Rückgang um 0,7% bzw. um nominal rund 300 Millionen Franken gegenüber dem Vorjahr entspricht. Unter Berücksichtigung einer geschätzten Bauteuerung von +3,3% (provisorische Berechnung) beträgt die Verringerung der Bauausgaben real rund 4%.
Für das Jahr 2002 ist im Bausektor angesichts der geplanten Bauvorhaben - trotz der unsicheren Wirtschaftslage - mit einer mässigen Zunahme der Bauausgaben zu rechnen.
Hoch- und Tiefbau
Die provisorischen Resultate für den Hochbau unterscheiden sich kaum von jenen im Vorjahr. Die Investitionen der übrigen Auftraggeber, die den Hochbau zu 80% finanzieren, gingen nominal leicht zurück (-0,5%). Die Verlangsamung der wirtschaftlichen Entwicklung führte insbesondere bei den Wohngebäuden zu einem Investitionsabbau. Diese negative Entwicklung wird durch die provisorischen Resultate der vierteljährlichen Wohnbautätigkeit bestätigt, welche für das Jahr 2001 eine Abschwächung der Neuwohnungsproduktion um 3% ausweist. Die Bauten mit industriellem oder kommerziellem Charakter setzten - wie bereits in den Jahren 1999 und 2000 - ihren Aufwärtstrend fort.
Im Jahr 2002 dürfte der Hochbau angesichts des mässigen
Konjunkturaufschwungs in der Schweiz - trotz der günstigen Zinssätze - eine
leichte Zunahme verzeichnen. Wie im Jahr 2000 bereits prognostiziert worden war,
schrumpften die Investitionen im Tiefbau im Vergleich zum Vorjahr nominal um 8%
oder 750 Millionen Franken. Die Investitionen der öffentlichen Auftraggeber
gingen im Transportwesen und Telekommunikationsbereich zurück. Einzig der Bund
weitete seine Investitionen im Tiefbau aus. Dagegen bauten Kantone und Gemeinden
ihre entsprechenden Investitionen ab, und zwar um 18% resp. 3%. Der bei gewissen
öffentlichen Infrastrukturprojekten zu beobachtende Investitionsabbau ist auf
den jeweiligen Stand der Realisierung zurückzuführen: Während sich manche
Projekte in der Endphase befinden, sind andere bereits abgeschlossen oder wurden
verschoben. Die übrigen Auftraggeber, die für 13% der Investitionen im Tiefbau
aufkommen, reduzierten ihr Engagement ebenfalls.
Unter Einbezug der öffentlichen Unterhaltsarbeiten (2001: +17%) ergibt sich eine
Verringerung der Gesamtausgaben im Tiefbau von nominal etwas weniger als 4%.
Für das Jahr 2002 ist mit einer Erholung der Investitionen im Tiefbau zu rechnen. Diese ist jedoch stark davon abhängig, wie die neuen Bauetappen der umfangreichen öffentlichen Infrastrukturprojekte im Transportwesen und Telekommunikationsbereich (Bahn 2000, NEAT) fortschreiten.
Neu- und Umbau
Gemäss den provisorischen Ergebnissen sanken die Investitionen
für den Neubau auf Grund des geringeren Konjunkturaufschwungs nominal um rund
4%. Diese negative Entwicklung geht sowohl auf das Konto der öffentlichen
Auftraggeber als auch auf jenes der übrigen Auftraggeber. Demgegenüber ist bei
den Umbauten - wie bereits im Jahr 2000 prognostiziert worden war - ein Anstieg
der Investitionen um 3% zu verzeichnen.
Angesichts der negativen Ergebnisse im Jahr 2001 ist auf Grund der
provisorischen Resultate bei den Neu-, Erweiterungs- und Umbauten im Jahr 2002
mit einer mässigeren Zunahme der Investitionen als erwartet zu rechnen.
siehe auch:
- Bundesamt für Statistik (BFS)
-
Meldung vom 19.3.2002: Rückgang der
deutschen Baugenehmigungen in 2001 um gut 16%
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- "öffentliche Hand"