Positive Wirkung von Vorbaurollläden auf den Wärmeschutz
Thermografie-Fotos: Auf den Aufnahmen sind die Prüfkabel deutlich zu erkennen, die nötig waren, um eine exakte Messung an jedem Punkt der Fensteroberfläche durchzuführen.
(7.7.2002) Vorbaurollläden, wie sie beispielsweise die Firma Roma aus Burgau herstellt, vermeiden Wärmebrücken und unterstützen im geschlossenen Zustand die Wärmedämmung der Fenster. Diese Aussage konnte jetzt durch ein unabhängiges Prüfinstitut bestätigt werden. Das Fraunhofer Institut für Bauphysik (IBP) untersuchte im Auftrag des Herstellers die wärmetechnische Wirkung des Vorbaurollladens auf ein Fenster mittels Thermografie und Ermittlung des U-Werts. So sollte der Wärmeverlust von innen nach außen bestimmt werden. Als wichtigstes Ergebnis aus Handwerker- und Architektensicht stellten die Wissenschaftler fest: "Der Einfluss des Rollladenkastens und der Führungsschienen, außenseitig auf das geprüfte Fenstersystem montiert, wirkt sich geringfügig verbessernd auf die raumseitige Temperatur- und Wärmestromverhältnisse aus".
Mit diesem Resultat wird der Behauptung, die Aluminiumkästen der Vorbaurollläden sowie die auf den Blendrahmen montierten Führungsschienen würden wie "Kühlrippen" wirken, die Basis entzogen. Bei ihren Untersuchungen gingen Diplomingenieur Heinrich Scheja und Diplomphysiker Norbert König vom Fraunhofer Institut systematisch vor: Sie prüften sowohl einflügelige Dreh-Kippflügelfenster mit Holzrahmen als auch mit Kunststoffrahmen mit beschichteter Isolierverglasung. Der Vorbaurollladenkasten aus Aluminium sowie die Alu-Führungsschienen wurden außenseitig direkt auf dem Fensterblendrahmen befestigt.
Die Messungen ergaben, dass Holz- beziehungsweise Kunststofffenster sowohl ohne Rollladen als auch mit einem geöffneten Vorbaurollladen über einen Wärmedurchgangskoeffizient (U-Wert) von 1,4 W/m²K verfügen. Dies beweist, dass das Anbringen von Aluminium-Vorbaurollladenkästen und -führungsschienen die Wärmedämmung nicht negativ beeinflusst. Mit anderen Worten: Vorbaurollläden aus Aluminium entziehen dem Baukörper keine Wärme. Der so genannte "Kühlrippeneffekt" konnte also von den Wissenschaftlern nicht nachvollzogen werden. Darüber hinaus wies das IBP eindeutig die guten Energiespareigenschaften des Vorbaurollladens nach: Bei geschlossenem Rollladenpanzer reduzierte sich der U-Wert auf 1,1 W/m²K.
Auch eine im Februar und März diesen Jahres bundesweit von Roma durchgeführte Umfrage bei Architekten hatte ergeben: Alle befragten Architekten erachten eine thermische Trennung des Vorbaurollladens für nicht notwendig, da eine Flächenquantifizierung und dadurch die Berücksichtigung in der Wärmebilanz eines Hauses praktisch unmöglich ist. "Folglich ist eine zusätzliche Isolierung bei direkter Montage von Vorbaurollladen auf den Fensterblendrahmen beim heutigen Stand der Technik im Montage-, Anschluss- und Dichtungsbereich überflüssig", erklärt auch Volker Pfaudler, Leiter der Roma-Entwicklungsabteilung. "Vielmehr kann die Schwachstelle im Anschlussbereich mit Schwitzwasser-Bildung in einer nicht nach RAL ausgeführten Fenstermontage liegen."
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