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Dämmstoff-Alternative aus Hanfwolle - Dämmung, die nachwächst

Hanf-Dämmstoffe, Dämmstoffe aus Hanf, Hanfdämmung, Nutzhanf, Trittschalldämmung(11.5.2002) Saint Gobain ISOVER G+H hat sein Sortiment um Dämmstoffe mit dem Rohstoff Hanf erweitert. Wie der marktführende deutsche Hersteller von Mineralwolle-Dämmstoffen mitteilt, wolle man damit den Kreis der Bauherrn ansprechen, der besonderen Wert darauf legt, Bau- und Dämmstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen einzusetzen. "Diesen Kunden bieten wir mit unseren neuen Markenprodukten auf pflanzlicher Basis preislich interessante und bautechnisch sichere Dämmlösungen in gewohnt hoher ISOVER-Qualität," sagt Werner Hansmann, Leiter Produktmanagement beim Ludwigs- hafener Unternehmen.

Die technischen Eigenschaften: Die neue Hanfwolle ISOVER Flora besteht aus Nutzhanf bzw. einer Hanf/Schafwolle-Kombination. Alle ISOVER Flora-Dämmplatten werden in der Wärmeleitfähigkeitsgruppe 045 angeboten. Da Hanf-Fasern kein Eiweiß enthalten, sind sie auf natürliche Weise resistent gegen Schädlingsbefall. Mit der Einstufung in die neuen europäischen Baustoffklassen D und E bietet Hanfwolle auch einen wirksamen Brandschutz. Hanffasern sind diffusionsoffen, schalldämmend und tragen zum sommerlichen Wärmeschutz bei.

Eine positive Primärenergie-Bilanz: Bewertete man Dämmstoffe früher nur nach technischen Parametern, so rücken heute zunehmend weitere Kriterien in den Vordergrund. So interessiert beispielsweise viele Architekten und Bauherrn, wieviel Energie zur Herstellung eines Dämmstoffs nötig war. Die Verfügbarkeit der Rohstoffe und ihre umweltschonende Gewinnung sind weitere Entscheidungskriterien.
In all diesen Punkten erreichen die neuen Hanf-Dämmstoffe Spitzenwerte. Die Emissions-Bilanz von Hanf ist bereits im positiven Bereich, lange bevor die Fasern – als Dämmung rund ums Haus eingesetzt – Jahr für Jahr Kohlendioxid-Emissionen (CO₂) und Verbrennungsschadstoffe einsparen. Hanf bindet schon während seiner Reifezeit mehr Kohlendioxid als bei der späteren Dämmstoff-Produktion freigesetzt wird. Und am Ende des Gebäudelebens lassen sich die pflanzlichen Dämmstoffe thermisch verwerten.

Von Natur aus ist Hanf resistent gegen Schädlingsbefall. Beim Anbau ist der Einsatz von Pestiziden und Herbiziden deshalb überflüssig. Hanf gedeiht auch auf ausgelaugten Böden. Dünger muss nur in geringen Mengen eingebracht werden.
Innerhalb von nur 120 Tagen wächst der Sprössling zu einer stattlichen Höhe von vier Metern heran. Rund 90 Prozent der Ernte sind für die Dämmstoff-Produktion verwertbar. Die Menge Hanf, die auf einem Hektar wächst, reicht aus, um fünf 100 Quadratmeter große Steildächer 200 mm dick zu dämmen.

Übrigens, erst seit 1996 darf in Deutschland wieder Hanf angebaut werden. Allerdings gilt dies nur für sogenannten Nutzhanf, der einen sehr geringen, vernachlässigbaren THC-Gehalt aufweist. Im westlichen Kulturkreis war der Anbau der Jahrtausende alten Kulturpflanze lange Zeit wegen ihres berauschenden Wirkstoffs THC verboten.

Anwendungsbereiche: Flora Hanfwolle von ISOVER gibt es als Dämmplatten für die Zwischen- und Untersparrendämmung, für die Dämmung leichter Montagewände, als Trittschall-Dämmplatte unter schwimmenden Mörtel- und Fließestrichen, als Wärmeschutz für die hinterlüftete Fassade sowie als Spezialplatte für den Holzrahmenbau.

Die Eingliederung in die ISOVER-Sortimentsstruktur soll zudem dokumentieren, dass für Flora-Hanfwolle die gleichen hohen Qualitätsmaßstäbe gelten wie für die konventionellen Produkte. "Selbstverständlich bezieht sich dies auch auf den professionellen Beratungsservice durch unsere Experten von ISOVER Consult und ISOVER Dialog", unterstreicht Hansmann.

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