ZDB: Vereinzelte Besserung am Bau
(17.4.2002) In überwiegendem Maße wird die Geschäftslage von den Betrieben weiterhin als unbefriedigend bezeichnet. Allerdings gingen auch Meldungen über eine befriedigende (saisonübliche) Situation ein. Diese günstigeren Einschätzungen betrafen
- den Wohnungsbau,
- den Tiefbau und
- in etwas geringerem Maße auch den gewerblichen Bau.
Im öffentlichen Hochbau wird die Geschäftslage unverändert als unbefriedigend von allen Betrieben eingeschätzt. Die ostdeutschen Betriebe bleiben sogar nahezu ausschließlich bei der Einschätzung "unbefriedigend". Lediglich die Betriebe, die im sonstigen Tiefbau tätig sind, sehen vereinzelt Verbesserungen der Geschäftslage. Das ergab die monatliche Umfrage des Zentralverbandes des Deutschen Baugewerbes unter seinen Mitgliedsbetrieben für den Monat März 2002.
Im allgemeinen Betriebe bewerten ihren Auftragsbestand nach wie vor mehrheitlich als zu klein. Vereinzelte Meldungen hinsichtlich eines ausreichenden Auftragsbestandes betreffen im Westen den Wirtschaftsbau, den Wohnungsbau und den sonstigen Tiefbau. In Ostdeutschland sind ausreichende Auftragsbestände seltener vorhanden und existieren dann vorrangig im sonstigen Tiefbau. Die durchschnittliche Reichweite des Auftragsbestandes hat sich im westdeutschen Bauhauptgewerbe im Hochbau deutlich auf 2,0 Monate, im Straßenbau und im sonstigen Tiefbau leicht auf 1,5 bzw. 2,0 Monate erhöht. In Ostdeutschland schmolzen die Auftragspolster im Straßenbau wieder auf 1,0 Monate und im Hochbau auf 1,2 Monate ab. Lediglich im sonstigen Tiefbau konnte eine Verbesserung der durchschnittlichen Reichweite auf 1,4 Monate beobachtet werden.
Die Baupreise blieben überwiegend stabil. In Westdeutschland zeigen sich aber über alle Bausparten auch Verschlechterungen des Preisniveaus.
Schwierigkeiten bei der kontinuierlichen Produktionsdurchführung entstehen den Betrieben im Westen wie im Osten vor allem durch finanzielle Probleme. Zahlungsverzögerungen der Auftraggeber und Schwierigkeiten bei der Darlehensvergabe bringen die Baubetriebe immer wieder in eine wirtschaftlich angespannte Situation. Die notwendige Vorfinanzierung der Produktion gerät dadurch zumindest ins Stocken.
Während die Auslastung der Gerätekapazitäten in den westdeutschen Hochbaubetrieben auf 54 Prozent zurückging, konnten die ostdeutschen Hochbaubetriebe ihre Kapazitäten nunmehr mit 43 Prozent wieder etwas besser auslasten. Bei den Tiefbaubetrieben kehren sich die Entwicklungsrichtungen um. Die westdeutschen Betriebe erhöhten die Auslastung geringfügig auf 54 Prozent, und in Ostdeutschland verringerte sich die Auslastung der Tiefbaukapazitäten auf 33 Prozent. Die Investitionsneigung bleibt angesichts dieser Gerätenutzung verhalten und konzentriert sich nach wie vor auf die Ersatzbeschaffung.
Die Erwartung an die Entwicklung in den nächsten drei Monaten bleibt verhalten. Vorrangig sehen die Betriebe bei der Geschäfts-, Auftrags- und Preisentwicklung wenig Chancen auf Veränderung. Wenn Veränderungen erwartet werden, dann gehen sie überwiegend in positive Richtung. Dies trifft bei den westdeutschen Betrieben hinsichtlich der Geschäfte und der Aufträge zu. Die ostdeutschen Betriebe erwarten eine positive Entwicklung ehestens bei der Auftragssituation. Unsicher sind sich Unternehmen hinsichtlich der weiteren Preisentwicklung. Hier ist die Skepsis am größten.
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