ZDB: Baunachfrage und Bautätigkeit stabiler
(14.3.2002) In nahezu allen Betrieben blieb die Geschäftslage im Monat Februar unbefriedigend. Nur wenige Baubetriebe bezeichneten die aktuellen Geschäfte als befriedigend (saisonüblich). Dabei waren diese Betriebe im Wohnungsbau, im gewerblichen Bau oder im Straßenbau tätig. Das ergab die monatliche Konjunkturumfrage des Zentralverbandes des Deutschen Baugewerbes unter seinen Mitgliedsbetrieben für den Monat Februar 2002.
Die Betriebe des westdeutschen Bauhauptgewerbes verzeichneten überwiegend eine Stabilisierung der Baunachfrage. Meldungen über eine rückläufige Ordertätigkeit traten zwar in allen Bausparten auf, waren jedoch in der Minderheit. Demgegenüber meldeten viele ostdeutsche Hochbaubetriebe einen schwächeren Auftragseingang als im Vormonat.
Der noch im Vormonat zu beobachtende Rückgang der Bautätigkeit ebbte im Februar ab. Die Mehrzahl der westdeutschen Betriebe stellte eine etwa gleich starke Bautätigkeit wie im Monat zuvor fest. Demzufolge wurde die Beschäftigtenzahl überwiegend gehalten. Bei ungünstiger Auftragslage war es allerdings nicht zu vermeiden, Entlassungen auszusprechen.
Die Auftragsbestände gelten nach wie vor als zu klein. Sowohl im Westen wie im Osten gibt es aber auch Baubetriebe, die von einem ausreichenden Auftragsbestand sprechen. Es gab, ausschließlich des ostdeutschen Straßenbaus, keine Ausweitung der durchschnittlichen Reichweite des Auftragsbestandes. Die west-deutschen Betriebe, die im sonstigen Tiefbau tätig sind, weisen nach wie vor eine Reichweite von 1,8 Monaten aus. Im Hochbau verringerte sich die mögliche Produktionsdauer auf 1,6 Monate und im Straßenbau auf 1,3 Monate. Die ostdeutschen Straßenbaubetriebe konnten ihre Auftragsreserven auf 1,2 Monate aufstocken. Dagegen nahmen die Reichweiten im Hochbau geringfügig auf 1,4 Monate und im sonstigen Tiefbau um 0,2 Monate auf 0,8 Monate ab.
Die Baupreise tendierten im Monat Februar wieder stabiler. Dies gilt insbesondere für die Preise im gewerblichen Bau. Ansonsten gingen vereinzelte Meldungen über nachgebende Preise sowohl in den übrigen Bereichen des Hochbaus als auch in den Bereichen des Tiefbaus ein.
Sorgen hinsichtlich einer kontinuierlichen Produktionsdurchführung wurden weiterhin durch Zahlungsverzögerungen seitens der Auftraggeber sowie ungünstige Witterungsbedingungen erzeugt. Die Auslastung der Geräte blieb mit durchschnittlich 58% im westdeutschen Hochbau und 52% im westdeutschen Tiefbau niedrig. Allerdings bedeuten diese Werte gegenüber dem Vormonat eine erkennbare Verbesserung der Situation. Dies gilt gleichermaßen für die ostdeutschen Tiefbaubetriebe. Sie konnten ihre Geräte mit 45% zwar schwächer als im Westen, aber stärker als im Monat zuvor nutzen. Im Hochbau fiel dagegen die Geräteauslastung mit 35% äußerst gering aus. Das vorrangige Investitionsmotiv bleibt die Ersatzbeschaffung; sie wird vorrangig in den westdeutschen Betrieben mit Rationalisierungsmaßnahmen verbunden.
Mit großer Mehrheit erwarten die Betriebe im Westen wie im Osten in den nächsten drei Monaten keine nennenswerten Veränderungen hinsichtlich der Entwicklung der Geschäfte, der Aufträge und der Preise. Im Westen vertrauen einige Unternehmen auf eine Verbesserung der Auftragsentwicklung sowie der Geschäfte. Im ostdeutschen Bauhauptgewerbe hat die Zahl derer, die pessimistisch eingestimmt sind, abgenommen.
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