Sonne und Holz für behagliche Wärmen (über die Funktionsweise von Solaranlagen und die Verwertung von Biomasse)
(7.1.2002) Sonnenkollektoren und Biomasse sind brauchbare Alternativen zu Gas und Öl. Der Staat bezuschusst beide.
Wenn man in den Wintertagen zum Himmel schaut, mag man kaum glauben, dass die Sonne außer spärlichem Licht auch noch Wärme erzeugt. Und dass diese zudem mit etwas Technik in fühlbare Wärme umgewandelt werden kann, klingt unglaublich. Dennoch bringen Sonnenkollektoren auf den Dächern mitteleuropäischer Häuser selbst im Winter bemerkenswerte Ergebnisse bei der Warmwasserbereitung. An kalten aber wolkenlosen Tagen kann die Sonne das Brauchwasser für Bad und Küche auf 30-50 Grad erwärmen.
Die Funktionsweise einer solchen Solaranlage ist denkbar einfach. Die meist auf dem Dach angebrachten Sonnenkollektoren wandeln die Sonnenenergie in sogenannten Absorbern in Wärme um. Diese Absorber aus Metall sind mit Rohren verbunden, die einen frostsicheren Wärmeträger - meist ein Wasser/Glycol-Gemisch - enthalten. Durch die Rohre gelangt die Wärme in einen Speicher, der sie an das Brauchwasser abgibt. Sinkt die Temperatur im Speicher unter die im Kollektor aktiviert sich automatisch eine Pumpe, die die Wärme vom Kollektor in den Speicher austauscht. Reicht die so gewonnene Wärme nicht aus, kann mit Öl oder Gas weitererhitzt werden.
An sonnenreichen Wintertagen besteht auch die Möglichkeit mit Solarenergie zu heizen. Bei einer Solaranlage mit einem Zweispeichersystem wird zunächst einmal der Warmwasserspeicher mit Solarwärme bedient. Was darüber hinausgeht, gelangt in den Pufferspeicher für die Heizung. Im Pufferspeicher enthalten ist außerdem die konventionelle Heizung. Reicht die solare Wärme für den Heizungsbetrieb nicht aus, dann gleicht die konventionelle Gas- oder Ölheizung das Defizit aus.
Auch wenn die Nachfrage nach solarer Energiegewinnung noch kein Massengeschäft ist, so gibt es doch inzwischen Konkurrenz unter den Herstellern. Der Kunde profitiert. Einen Quadratmeter Kollektor inklusive Installation gibt es inzwischen schon für rund 1.000 Euro. Bei Neubauten oder Sanierungen verringert sich der Preis entsprechend.
Eine ähnlich attraktive Alternative wie die Solarenergie bietet die Wärme aus Biomasse. Hinter dem umständlichen Begriff verstecken sich zwei Gruppen von Energieträgern. Zum einen die Energiepflanzen aus Wald und Acker, zum anderen organische Abfälle, vor allem Holz. Auch wenn der Einsatz von Schilfgras und Stroh bei der Wärmegewinnung bereits realisierbar sind, ist es vor allem der klassische Holzofen, der wieder an Bedeutung gewinnt. Im Gegensatz zu früheren Zeiten natürlich auf einem technisch weitaus höheren Niveau. Vollautomatische Holzhackschnitzelfeuerungen bieten inzwischen den gleichen Komfort wie Gas- oder Ölheizungen.
Moderne Holzheizungsanlagen arbeiten mit einem hohen Wirkungsgrad und niedrigen Emissionen. Das große Problem älterer Holzöfen, das häufige Nachlegen von Brennmaterial, ist heute komfortabel gelöst. Zwei bis drei Tage kann heute ein ganzes Einfamilienhaus mit einer Heizkesselfüllung beheizt werden. Aber selbst danach ist das Nachlegen nicht zwingend. Moderne Kompaktanlagen mit Vorratsbehältern versorgen ein ganzes Haus für einen Monat mit Wärme. Wer mit den sogenannten Holzpellets, also gepresstem Restholz, heizt, bringt den gesamten Jahresbedarf in einem trockenen Keller unter.
Holzheizungen gibt es in verschiedensten Ausführungen. Die Preisspanne ist daher sehr groß. Einfache Holzöfen, mit denen ein Zimmer beheizt werden kann, gibt es ab circa 1.000 Euro. Diese Form der Holzverfeuerung bringt nicht nur Wärme, sondern auch als Teil der Einrichtung sehr viel Behaglichkeit. Ein schöner Ofen ist ähnlichem einem offenen Kamin ein echter Blickfang. Große Heizungsanlagen kosten circa 13.000 Euro. Auch wenn die Anschaffungskosten höher sind als bei Öl- oder Gasheizungen, der günstige Brennstoff Holz, ein Abfallprodukt der Waldbewirtschaftung, lohnt über diese Alternative nachzudenken.
Vorteile Sonne
- Einsparungen von 50-70 % der Energie für Warmwasser bei ca. 1 m² Kollektor pro Person. Größere Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen wie Öl und Gas. Ökologisch: Solarenergie produziert nur sehr wenig CO₂, verursacht durch Pumpe. Heizkesselschonend: In den Sommermonaten den Heizkessel nicht uneffizient für Warmwasser betreiben. Die Lebensdauer erhöht sich um 25 Prozent. Der Staat fördert Solarenergie.
Vorteile Holz
- Holz ist speicherbar und jederzeit verfügbar, vom jährlichen Zuwachs in Deutschland wird nur ein Teil verbraucht. Holz ist ein C02-neutraler Energieträger. Es wird bei der Verbrennung nur so viel C02 freigesetzt, wie während der Lebensdauer der Pflanze gespeichert wurde. Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen. Der Staat fördert Biomasse-Anlagen.
siehe auch:
- Deutsche
Energie Agentur (dena)
- Meldung vom 5.10.2001: solarthermische Großanlagen wirtschaftlicher als vergleichbare Kleinanlagen
- Meldung vom 23.9.2001: Mit Heizenergie geizen: Tipps für das Einsparen von Heizkosten
- Meldung vom 18.9.2001: SFV: 13 Halbwahrheiten zur heimischen Solarstrom-Nutzung
- Meldung vom 10.7.2001: CD-ROM
"Marktübersicht Solarkollektoren 2001" ist fertig
- Meldung vom 23.11.2001: Holzpellets: Energie sparen und Umwelt schonen
- Meldung vom 21.8.2001: Holzpellets haben eine große Zukunft: Neue Pellet-Broschüre der Energieagentur NRW
- Meldung vom 17.4.2001: Holz
und Sonne - gute Partner bei der Wärmeversorgung: Umweltschonend Heizen mit Holzpellets
- Literatur / Bücher, CDs und weitere Medien zun den Themen "Solaranlagen" und "Biomassen" bei Amazon.de
- DIN Recherche nach Normen und Verlagsartikeln - Stichwort:
"Biomasse"
- "Solartechnik" • "alternative Energien" • "Heizungs-Technik" • "(Kachel-)Ofen, offene Kamine" bei BAULINKS.de