RDM: kein Immobilienboom durch Euroumstellung
(21.12.2001) Hoffnungen auf steigende Immobiliennachfrage im Zusammenhang mit der Euroeinführung haben sich nicht bestätigt. Dies berichtet der Ring Deutscher Makler zum Jahresende 2001. So sind vor allem zusätzliche Immobilienkäufe zur Sachwertabsicherung am Markt zurzeit nicht zu beobachten. Aktuell rechnet der Ring Deutscher Makler (RDM) daher mit überwiegend stabilen Preisen für Häuser, Grundstücke und Wohnungen.
Für die Immobilienwirtschaft war die Währungsumstellung, die bereits vor drei Jahren mit Festlegung der unveränderlichen Wechselkurse begann, zunächst einmal mit der Hoffnung auf einen Nachfrageboom verbunden. Nach den Marktbeobachtungen des RDM ist der erwartete Boom allerdings ausgeblieben. Auch in den letzten Monaten der Deutschen Mark hat es keinen spürbaren Nachfrageschub am Immobilienmarkt gegeben. Die Erwartung anziehender Immobiliennachfrage war allgemein mit Inflationsbefürchtungen begründet worden. Diese sind ganz offensichtlich nicht marktwirksam geworden und zuletzt auch durch andere Entwicklungen, wie zum Beispiel die unsichere Beschäftigungslage und die damit verbundenen Einkommensbefürchtungen, überlagert worden.
Daran dürften auch zurzeit beobachtete Preissteigerungen bei vielen Gütern des täglichen Bedarfes nicht viel ändern. Außerdem erwarten Währungsexperten schon eine alsbaldige Beruhigung an der Preisfront, für die der unverändert harte Wettbewerb im Einzelhandel sorgen dürfte.
Für die weitere Entwicklung des Immobilienmarktes kommt es nach Auffassung des RDM weniger auf die rein monetäre Betrachtung an. Bedeutsamer ist es, ob auch in den bevorstehenden Monaten die zum Jahresende beobachtete konjunkturelle Talfahrt anhält oder aber, ob Wachstums- und Beschäftigungsprognosen wieder positive Vorzeichen aufweisen. So steht die Nachfrageentwicklung nach Immobilien in einem direkten zeitlichen Zusammenhang mit der Sicherheit von Einkommen und Arbeitsplatz. Stabile und anziehende Immobiliennachfrage hat nach den langjährigen RDM-Marktanalysen immer im Zusammenhang mit konjunkturellen Aufwärtsentwicklungen gestanden. Die derzeitige Konjunkturdelle wirkt sich daher nachfrage- und preisbremsend aus.
Vor diesem Hintergrund ist der Markt für privat genutzte Wohnimmobilien schon positiv zu beurteilen, wenn er sich zwischen unveränderten und nur noch marginal ansteigenden Preisen bewegt, betont der RDM.
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