Intergastra, int. Fachmesse für das Hotel- und Gaststättengewerbe sowie das Konditorenhandwerk, vom 16.-21. 2. 2002 in Stuttgart: Technik, die Sparen hilft
(1.10.2001) Arbeitszeit sparen und den Wareneinsatz senken, das sind die Herausforderungen an die gewerbliche Küche, die in wirtschaftlich schwierigen Zeiten für die Gastronomie immer mehr an Bedeutung gewinnen. Die Hersteller von Küchentechnik tragen dieser Entwicklung in den letzten Jahren verstärkt Rechnung und bringen immer wieder Neuerungen auf den Markt, die helfen Kosten zu sparen und trotzdem die Qualität zu sichern. Die Intergastra, internationale Fachmesse für das Hotel- und Gaststättengewerbe sowie das Konditorenhandwerk, ist eine der wichtigsten Plattformen in Europa für diesen technologischen Fortschritt. Weit mehr als 100 der insgesamt rund 800 Aussteller der Intergastra 2002 sind Hersteller von Küchentechnik aus dem In- und Ausland. Sie werden ihre Innovationen vom 16. bis 21 Februar 2002 auf dem Stuttgarter Messegelände präsentieren.
Vor allem die Computer- und Kommunikationstechnologie setzt immer
wieder neue Maßstäbe in Küchentechnik und -organisation: Der Küchenchef steht heute
nicht nur am Herd, sondern ist gleichzeitig Manager und verantwortlich für das
Funktionieren der Technik, nicht selten auch in mehreren Filialküchen. Da ist es
hilfreich, wenn ein Kombidämpfer per SMS-Nachricht auf das Mobiltelefon meldet, dass mit ihm etwas nicht in
Ordnung ist. Eine Utopie? - Längst nicht mehr: Beispielsweise die Küchengeräte von
Electrolux sind heute an ein System für Fernservice angeschlossen, das die GSM-Technologie mit den modernen
elektronischen Geräten verbindet und es so ermöglicht, wichtige Mitteilungen wie SMS-
und E-Mail-Nachrichten, die über den Status eines Geräts
informieren, direkt an ein Handy zu schicken.
Das Handy muss nicht in der Tasche des Küchenchefs stecken, die Nachricht kann auch beim
Haustechniker oder gleich beim Kundendienst auflaufen. Die Servicetechniker des
Herstellers können dann sofort reagieren, indem mit Hilfe eines PCs über die
Telefonleitung eine Fernverbindung in Echtzeit zu dem betreffenden Gerät hergestellt
wird, die Parameter des Geräts kontrolliert und gegebenenfalls korrigiert werden. Die
Geräte verfügen sogar über ein integriertes Managementsystem für proaktive
Fehlererkennung: der Kombidämpfer meldet sich also schon, bevor es ihm schlecht geht.
Auch eine andere Utopie ist längst Wirklichkeit: thermische Geräte, die
selbst aufpassen, dass nichts anbrennt. EcoControl nennt sich beim
Wolfenbütteler Unternehmen MKN die Nicht-Anbrenn-Automatik, die im Elektro-Kochkessel
sowie bei Kippbrat- und Griddlepfannen aufpasst, dass nichts mehr schief geht. Der
Spezialist für thermische Geräte aus Wolfenbüttel bietet inzwischen auch eine
Friteusenstation, die durch Selbstprogrammmierung die Frittierzeit automatisch den
unterschiedlichen Produktmengen anpasst. Eine integrierte Fettaufbereitung sorgt überdies
dafür, dass die Friteuse weniger oft befüllt werden muss - und damit Kosten gespart
werden.
Das Frittieröl als Einsparpotential haben nicht nur die Entwickler bei MKN entdeckt.
Gleich drei weitere Hersteller haben in den letzten Monaten unterschiedliche Lösungen
für dieses Problem entwickelt und versprechen im Extremfall eine Verlängerung der
Standzeit des Frittiermediums auf das Zehnfache.
Hygiene ist in der Küche eine wichtiges Thema. Die Reinigung aber kostet viel Zeit und diese Arbeitszeit ist heute der teuerste Kostenfaktor überhaupt. Deshalb bieten inzwischen zahlreiche Hersteller von Kombidämpfern ihre Geräte mit automatischen Reinigungsprogrammen an. Das heißt: früher Feierabend für die Küchencrew, weil das Gerät sich über Nacht selbst reinigt. Solche Reinigungsprogramme bieten zum Beispiel die Kombidämpfer von Convotherm in Eglfing. "Autoclean" nennt der Maisacher Hersteller eloma das vollautomatische Reinigungssystem seiner Heißluftdämpfer und unter der gleichen Bezeichnung macht Palux "der Hygiene Dampf". In beiden Fällen kann das Programm auf unterschiedliche Verschmutzungsgrade eingestellt werden und bietet auch die Möglichkeit einer schnellen "Zwischendurch-Reinigung".
Doch auch für den Garvorgang selbst präsentieren die Hersteller von Kombidämpfer immer neue Verbesserungen. Die Wiesheu GmbH aus Affalterbach zum Beispiel hat für ihre Geräte einen Mehrpunkt-Kernfühler entwickelt, der die exakte Kerntemperatur bei einem Braten, bei Fisch-, Geflügel- und Wildgerichten, aber auch bei Pasteten vollautomatisch berechnet. Durch die Messung an vier verschiedenen Punmkten des Gargutes regelt der Fühler den Garprozess und erspart damit dem Koch die ständige Kontrolle. Er gibt sogar dann die korrekte Kerntemperatur an, wenn der Fühler nicht korrekt gesetzt wurde. Damit gehört das lästige und qualitätsmindernde Nachgaren der Vergangenheit an.
Weniger Investitionen durch Kombigeräte: Deutlich verstärkt hat sich
auch der Trend zu Kombigeräten, die helfen Arbeitsabläufe zu verbessern und
Investitionskosten zu sparen. Die Landsberger Rational AG zum Beispiel hat im Verein mit
ihrem französischen Tochterunternehmen passend zu ihren Kombidämpfern ein ähnlich
vielseitiges Küchengerät entwickelt, das die Bezeichnung Thermojet trägt. Wo in den
traditionellen Küchen noch mit Kochkessel, Kippbratpfanne, Friteusen und Elektro-Grillplatten gearbeitet wird, reichen heute der ClimaPlus Combi von
Rational und der ThermoJet. Das heißt: Statt acht Geräten in einer Musterküche reichen
vier Geräte aus. Dies bedeutet nach Berechnungen von Rational eine Einsparung von rund 55
Prozent an Stellflächen, bis zu 45 Prozent bei den Mitarbeiterkosten, bis zu 15 Prozent
an Warenkosten und etwa 40 Prozent an Energiekosten.
Weniger Platzbedarf und effektivere Arbeitsabläufe waren auch das Ziel bei den
Kombilösungen, die jetzt von Electrolux unter ihrer Marke Zanussi auf den Markt gebracht
wurden: Dabei handelt es sich um einen Cook & Chill-Turm
und um eine Kombilösung mit Kombidämpfern und Konvektionsöfen. Beim Cook & Chill-Turm ist ein Kombidämpfer mit einer Kapazität von sechs GN1/1-Schalen mit einem Schockkühler mit einer Kapazität von 10,8
Kilogramm kombiniert. Der Turm ermöglicht es, die Speisen schnell und mühelos von einem
Gerät ins andere zu schaffen und erhöht somit die Gesamtleistung der Einheit. Beim
Kochturm von Zanussi werden kleine und mittlere Kombidämpfer und Konvektionsöfen
(geeignet für 1/1 GN-Schalen) aus dem breiten Programm an
Geräten mit Gas- und Stromanschluss flexibel kombiniert und aufeinander gestapelt. Das
Ergebnis: auf engstem Raum Kombi-Technologie für Dünsten,
Kochen, Regenerieren und Cook & Hold (Garen und Heißhalten) sowie
Konvektionstechnologie für Braten, Grillen, Kochen und Backen.
Der zum zweiten Mal von der Messe Stuttgart und vom DEHOGA Baden-Württemberg ausgeschriebene Gastro-Innovations-Preis soll - wie schon vor zwei Jahren - dazu beitragen, dass die Intergastra-Besucher auf dem Stuttgarter Killesberg vom 16. bis 21. Februar 2002 die innovativsten Lösungen präsentiert bekommen, die der Markt in den letzten zwei Jahren hervorgebracht hat.
siehe auch: