Zentralverband des Deutschen Baugewerbes: Günstigere Gerätebelastung, sinkende Auftragsbestände
(15.9.2001) Die Einschätzungen zur Geschäftslage geben auch im August eine gedrückte Stimmung wieder. Überwiegend bezeichnen die Unternehmen ihre Situation als unbefriedigend. Besonders deutlich werden diese Bewertungen im ostdeutschen Hochbau und im öffentlichen Hochbau Westdeutschlands. Im Westen bezeichneten Betriebe, die im gewerblichen Bau, im Straßenbau und im sonstigen Tiefbau tätig sind, ihre Situation günstiger als im Vormonat. In Ostdeutschland sind leichte Aufhellungen der Geschäftslage ebenfalls bei den Tiefbauunternehmen, auch hier im sonstigen Tiefbau etwas ausgeprägter als im Straßenbau, zu verzeichnen. Dies ergab die monatliche Konjunkturumfrage des Zentralverbandes des Deutschen Baugewerbes für den Monat August 2001 unter seinen Mitgliedsbetrieben.
Mit dem vorhandenen Auftragsbestand sind nur wenige Betriebe zufrieden. Die Meldungen über einen etwa ausreichenden Auftragsbestand gingen vor allem von Betrieben, die im sonstigen Tiefbau tätig sind, ein. Die durchschnittliche Reichweite des Auftragsbestandes blieb generell unter zwei Monaten:
- Während sich die durchschnittliche Reichweite im westdeutschen Hochbau leicht auf 1,8 Monate verringerte,
- fiel sie für die ostdeutschen Hochbaubetriebe auf 1,4 Monate ab.
- Im sonstigen Tiefbau weisen die durchschnittlichen Reichweiten des Auftragsbestandes mit einer leichten Verbesserung im Westen auf 1,9 Monate und
- mit einer gleichbleibenden Reichweite für die ostdeutschen Betriebe mit 1,6 Monaten die insgesamt günstigste Entwicklung auf.
- Im Straßenbau gingen die Entwicklungen mit einer deutlichen Abnahme in Ostdeutschland auf 1,7 Monate und mit einer leichten Zunahme für die westdeutschen Betriebe auf 1,8 Monate auseinander.
Sowohl im westdeutschen als auch im ostdeutschen Bauhauptgewerbe melden die Betriebe ein überwiegend konstantes Preisniveau. Abstriche mussten am ehesten im westdeutschen Wohnungsbau und für Baumaßnahmen der öffentlichen Hand in Ostdeutschland hingenommen werden.
Im August liegt die Geräteauslastung im Tiefbau deutlich über dem Vormonatsniveau. In den westdeutschen Betrieben nimmt die Geräteauslastung um neun Prozentpunkte auf 67 und in den ostdeutschen Betrieben um vier Prozentpunkte auf 54 % zu. In den ostdeutschen Hochbaubetrieben war die Steigerung der Auslastung von 46 auf 58 % ebenfalls sehr deutlich. Dagegen waren die Gerätekapazitäten im westdeutschen Hochbau mit 61 % etwas geringer als im Vormonat (62 %) ausgelastet. Die Investitionsneigung in den Baubetrieben blieb im August weiterhin gering und erstreckte sich in überwiegendem Maße auf Ersatzinvestitionen. Allerdings sind die Meldungen aus den westdeutschen Betrieben zusätzlich mit dem Hinweis auf Rationalisierungsinvestitionen verbunden.
Für die nächsten drei Monate bleiben die Erwartungen hinsichtlich der Geschäfts-, Auftrags- und Preisentwicklung sehr gedämpft. Während sich die ostdeutschen Betriebe hinsichtlich der Nachfrageentwicklung eher pessimistisch äußern, schätzen die westdeutschen Unternehmen die weitere Preisentwicklung am ungünstigsten ein.
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