Neugeschäftsentwicklung der privaten Bausparkassen gestiegen
(10.8.2001) Die Zahl der bei den privaten Bausparkassen neu abgeschlossenen Bausparverträge stieg im ersten Halbjahr 2001 gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum um 1,3 Prozent auf rd. 1,2 Millionen Verträge an. Dabei sind die Entwicklungen in den alten und neuen Bundesländern unterschiedlich ausgeprägt. In den alten Bundesländern wurden rund eine Million Verträge abgeschlossen (+1,9 Prozent), in den neuen Bundesländern 200.000 Verträge (-1,6 Prozent).
Im gleichen Zeitraum erhöhte sich die Bausparsumme der bei den privaten Bausparkassen neu abgeschlossenen Verträge um 2,5 Prozent auf 47,3 Milliarden DM. Davon entfielen auf die neuen Bundesländer 7,8 Milliarden DM, was einen Rückgang von 1,7 Prozent bedeutet, auf die alten Bundesländer 39,4 Milliarden DM (+3,4 Prozent).
Eine positive Entwicklung zeichnet sich bei den Auszahlungen ab. Die privaten Bausparkassen zahlten an ihre Kunden insgesamt 26,4 Milliarden DM (+1,0 Prozent) aus. Dies stellt eine erneute Steigerung gegenüber dem Vorjahr dar, das sich schon auf Rekordniveau bewegte.
Damit bleiben die Bausparkassen weiterhin stärkste Institutsgruppe am Markt für Wohnungsfinanzierungen. Im vergangen Jahr war mehr als jede vierte Mark (27,3 Prozent) von einer Bausparkasse ausgezahlt worden.
Andreas J. Zehnder, Hauptgeschäftsführer des Verbandes der Privaten Bausparkassen: "Die Geschäftsentwicklung des Jahres 2001 ist bisher erfreulich. Dies liegt vor allen Dingen daran, dass sich die Deutschen wieder auf sichere Anlagen besinnen. Die Spekulationsblase an den Aktienmärkten, vor allem am Neuen Markt, ist geplatzt. Der Traum vom schnellen Reichtum ist vorbei. Gebranntes Kind scheut das Feuer, ist der passende Satz aus dem Volksmund. Außerdem kommt in der Geschäftsentwicklung der Bausparkassen ein Basiseffekt hinzu, denn im 1. Halbjahr 2000 war das Neugeschäft um 21,7 Prozent (Anzahl) bzw. 17,8 Prozent (Bausparsumme) rückläufig gewesen. Dieser damalige Rückgang ist bis heute bei weitem noch nicht aufgeholt."
Wie sich die Geschäftsentwicklung im weiteren Verlauf des Jahres 2001 und insbesondere nach der Jahreswende darstellen wird, kann nach Ansicht des Verbandes der Privaten Bausparkassen kaum prognostiziert werden. Die tatsächlichen Auswirkungen der sogenannten Riesterreform sind noch nicht zu kalkulieren.
Der Spargeldeingang nahm im ersten Halbjahr 2001 um 3,2 Prozent ab und war mit einem Minus von 3,5 Prozent in Westdeutschland etwas stärker rückläufig als in Ostdeutschland mit minus 2,0 Prozent. Der gesamte Geldeingang ging im gleichen Zeitraum um 2,2 Prozent zurück.
Zum 30. Juni 2001 verwalteten die privaten Bausparkassen 21,5 Millionen Verträge (-1,6 Prozent) über eine Summe von 870,5 Milliarden DM (+0,3 Prozent). Die Bilanzsumme der 19 Institute belief sich auf 220,7 Milliarden DM (+5,1 Prozent).
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