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Kommunen sparen Steuergelder im Internet / Studie untersucht Wege zur Beschaffung der Behörden

(21.6.2001) Vier von fünf Einkäufern in den Behörden haben keine Erfahrung mit Ausschreibungen über das Internet. Lediglich bei neun Prozent der Befragten steht das Thema oben auf der Agenda. Mit diesem Ergebnis wartet die Studie "Public Electronic Procurement" (Öffentliche elektronische Beschaffung) der Universität Witten-Herdecke auf, die den Entwicklungstand des kommunalen Beschaffungswesens im Internet analysiert hat.

Viele Kommunen würden sich ihrer Internet-Auftritte rühmen, doch dienten diese vor allem der touristischen Darstellung oder als virtuelle Rathäuser, mit denen bereits 56 Prozent der Dienstleistungen digitalisiert werden. Die aber seien kaum gefragt. Nur 25 Prozent der Bürger fordern eine Online-Kommune, wogegen sechzig Prozent der deutschen Unternehmen mit dem Staat gerne per Internet handeln würden. Aber erst neun Prozent der öffentlichen Aufträge werden elektronisch vergeben.

Als Haupthemmnis wird mit 34 Prozent vor allem das von der EU mitbestimmte Vergaberecht angeführt, das einer Ausschreibung im Internet entgegenstehen soll. Doch derartige Bedenken seien unbegründet, stellt die Studie fest. Nach der Novellierung des EU-Vergaberechts fordere Brüssel geradezu die Internetausschreibung.

Mit cosinex.com gibt es bereits eine erste vergaberechtskonforme deutsche Behördenplattform im Internet, auf der schon für mehr als 200 Kommunen und für die Bundeswehr die Beschaffung organisiert wird. Mehr als tausend Unternehmen haben sich bereits bei cosinex.com registrieren lassen - eine Voraussetzung für die Ausschreibungsteilnahme.

Am virtuellen Marktplatz von cosinex.com werden neben der Arbeitserleichterung vor allem die geringen Kosten geschätzt. Die Studie hat ermittelt, dass eine herkömmliche Ausschreibung den Steuerzahler mit durchschnittlich 477 Mark belastet, während sie bei cosinex.com bereits ab hundert Mark realisierbar sei. Die elektronische Abwicklung würde die Verwaltungskosten um 25 bis 75 Prozent und die Einkaufspreise um durchschnittlich zehn bis dreißig Prozent senken. Hinzu kämen die Beschleunigung des Prozesses und sinkende Lagerhaltungskosten. Bundesweit könnten so dreißig bis sechzig Milliarden DM Steuergelder gespart werden.

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