RDM: Immobilienmarkt - Einfamilienhäuser mit Erholungspotential
(12.2.2001) Nach der Delle am Einfamilienhausmarkt im letzten Jahr stellt der Ring Deutscher Makler in den Großstädten jetzt wieder Stabilisierungstendenzen fest. So hat sich die Abschwächung der Preisentwicklung, die zur Jahresmitte 2000 beobachtet wurde, nicht fortgesetzt. Vielmehr haben die Preise für selbstgenutzte Einfamilienhäuser aus dem Bestand nach Rückgängen in der ersten Hälfte 1999 in den letzten 6 Monaten wieder um etwa 0,5 Prozent zugelegt und liegen damit um etwas mehr als 1 Prozent über dem Vorjahresergebnis.
Die Hauptursache für den zeitweisen Preisrückgang sieht der RDM in Vorzieheffekten, die in der zweiten Jahreshälfte 1999 aufgrund der ab Januar 2000 reduzierten Eigenheimzulage marktwirksam geworden waren. Ferner haben die im Jahresverlauf 2000 zunächst anziehenden Hypothekenzinsen für eine leichte Abschwächung der Nachfrage gesorgt.
Optimistische Marktbeurteilung
Für das laufende Jahr ergibt die Marktanalyse des RDM eine deutlich optimistischere
Einschätzung. So dürften die Entlastungseffekte der Steuerreform, die gewachsene
wirtschaftliche Zuversicht, aber auch die in vielen Familien verbesserte
Einkommenssituation dazu beitragen, Erwerbsabsichten am Immobilienmarkt zu realisieren.
Dies wird zudem durch das immer noch günstige Preisniveau zusätzlich unterstützt.
Besonders deutlich wird die wieder aufwärts gerichtete Marktentwicklung in den Städten
Frankfurt und Braunschweig (plus 2,7 Prozent), Köln (plus 3,5 Prozent), Hamburg (plus 3,9
Prozent) und München (plus 5,3 Prozent).
Stark differenziertes Preisniveau
Unverändert ist die große Bandbreite der Verkaufspreise, die in den einzelnen Städten
am Markt für Einfamilienhäuser beobachtet wird. So reicht das durchschnittliche
Preisniveau (Einfamilienhäuser aus dem Bestand, mittlerer Wohnwert, ca. 125 Quadratmeter
Wohnfläche, freistehend mit Garage und ortsüblich großem Grundstück) von 355.000 Mark
in Bremen, 385.000 Mark in Leipzig, 400.000 Mark in Dresden, 420.000 Mark in Hannover und
540.000 Mark in Hamburg bis zu 650.000 Mark in Freiburg, 680.000 Mark in Stuttgart bis zu
850.000 Mark in Wiesbaden und 895.000 Mark in München.
In Berlin werden noch Preisreduzierungen von mehr als 7 Prozent beobachtet. Im Westteil werden Einfamilienhäuser aus dem Bestand gegenwärtig für 490.000 Mark und im ehemaligen Ostteil für 370.000 Mark gehandelt.
Ostdeutschland: Noch keine einheitliche Entwicklung
Auf dem Einfamilienhausmarkt der ostdeutschen Städte wird vom RDM zwar noch keine
einheitliche Entwicklung beobachtet. Allerdings hat sich der Abwärtstrend mit nur noch
1,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr, als bei den Einfamilienhauspreisen noch ein Minus von
3,2 Prozent beobachtet wurde, deutlich abgeflacht. Ferner signalisieren Preiszunahmen in
einer Reihe von Städten eine allmähliche Wende hin zur Marktstabilität.
So beobachtet der RDM z.B. in Jena ein Preisplus von 2,5 Prozent. Noch stärker sind die Preise in Dresden und Rostock mit mehr als 5 Prozent angestiegen. In anderen ostdeutschen Städten, in denen im Vorjahr noch rückläufige Preise beobachtet wurden, hat sich die Preisentwicklung in den letzten 12 Monaten stabilisiert, so z.B. in Gera, Gotha, Halle und Magdeburg.
Stadt | Einfamilienhäuser (freistehend) (inkl. Garage und Grundstück; mittlerer Wohnwert, ca. 125 m²; Gesamtobjektpreis in DM) |
Berlin / Ostteil | 370.000 |
Berlin / Westteil | 490.000 |
Hamburg | 540.000 |
München | 895.000 |
Köln | 600.000 |
Frankfurt | 770.000 |
Essen | 610.000 |
Dortmund | 590.000 |
Düsseldorf | 750.000 |
Stuttgart | 680.000 |
Bremen | 355.000 |
Hannover | 420.000 |
Leipzig | 385.000 |
Nürnberg | 595.000 |
Dresden | 400.000 |
Augsburg | 562.500 |
Bonn | 520.000 |
Braunschweig | 380.000 |
Bremerhaven | 260.000 |
Chemnitz | 350.000 |
Eisenach | 300.000 |
Erfurt | 350.000 |
Flensburg | 300.000 |
Freiburg / Br. | 650.000 |
Gera | 320.000 |
Gotha | 290.000 |
Halle | 270.000 |
Heidelberg | 660.000 |
Jena | 410.000 |
Kaiserslautern | 390.000 |
Karlsruhe | 600.000 |
Kiel | 390.000 |
Lübeck | 380.000 |
Magdeburg | 305.000 |
Mainz | 600.000 |
Mannheim | 550.000 |
Oldenburg | 350.000 |
Potsdam | 370.000 |
Rostock | 380.000 |
Saarbrücken | 495.000 |
Schwerin | 230.000 |
Wiesbaden | 850.000 |
Wismar | 250.000 |
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