Förderprogramm von Frau Bulmahn und Herrn Klimmt: "Bauen und Wohnen im 21. Jahrhundert"
(31.8.2000) Bundesforschungsministerin Edelgard Bulmahn und Bundesbauminister Reinhard Klimmt haben am 23. August gemeinsam das Forschungsprogramm "Wie werden wir in Zukunft leben? Bauen und Wohnen im 21. Jahrhundert" in Berlin vorgestellt. Das unter Federführung von Forschungsministerin Bulmahn erarbeitete Programm hat zum Ziel, unter dem Gesichtspunkt der Nachhaltigkeit Strategien für zukünftiges Bauen und Wohnen zu entwickeln. "Im Blickpunkt steht dabei vor allem die städtische Entwicklung", erklärten Bulmahn und Klimmt. Sie wiesen darauf hin, dass im Jahr 2030 83 % aller Menschen in Europa in Stadtregionen wohnen werden. Dieser Tatsache müsse Rechnung getragen werden. Wir brauchen eine städtische Entwicklung, die die soziale Integration aller Bevölkerungsgruppen berücksichtige und die Zukunftschancen junger Menschen durch ein geeignetes Wohnumfeld stärke. Dazu gehörten auch Modelle für eine Gestaltung des Lebensumfeldes nach den Bedürfnissen der Bewohnerinnen und Bewohner. Das beziehe sich auch auf die soziale und kulturelle Infrastruktur.
Das Forschungsprogramm ist bis zum Jahre 2004 mit rund 100 Millionen Mark ausgestattet. Schwerpunkte sind zum einen eine Modernisierung vor allem der kleinen und mittleren Unternehmen durch neue Planungs- und Kommunikations-Instrumente. So sollen die verschiedenen Gewerke – vom Maurer bis zum Parkettleger – frühzeitig in die Planung eingebunden werden, um sich optimal in der Ausführung abstimmen zu können. Zum anderen bezieht sich die Forschung auf langfristige Trends im Verkehrs- und Wohnbereich in Stadt und Region. Insgesamt sei das Ziel des Programms die Integration von Wohnraum preiswerter, besser und zukunftsfähiger zu machen.
"Die zukunftorientierte Entwicklung unserer Städte und Regionen, die Schaffung bezahlbaren Wohnraums für Familien mit Kindern, der Zusammenhang von Wohnen, Verkehr, Arbeiten und Freizeit sind Themen, die alle Menschen betreffen. Deswegen richtet sich das Forschungsprogramm neben den Planern auch an Bewohner und Selbsthilfegruppen und soll weit bis in die Zukunft wirken", sagte Bulmahn. Sie verwies dabei auf den bereits ausgeschriebenen Ideenwettbewerb "Stadt 2030", für den schon über 100 Projektskizzen eingegangen seien. Mit mehr als einem Drittel seien Städte und Gemeinden aus den neuen Ländern überproportional vertreten. Bei dem Wettbewerb ginge es darum, Konzepte und Leitbilder für die nächsten 30 Jahre zu entwickeln. Dabei werde deutlich, dass sowohl die Entwicklung schrumpfender wie wachsender Städte berücksichtigt werden müssten.
Minister Klimmt und Ministerin Bulmahn betonten beide die enge Kooperation zwischen dem Forschungs- und dem Bauministerium. "Das Forschungsministerium unterstützt mit seinem Programm aktiv die Städte- und Wohnungsbaupolitik meines Ministeriums. Kostengünstiges Bauen, die Zukunft unserer Städte im 21. Jahrhundert und die Sicherung der Wohnungsversorgung sind wichtige Themen. Wir arbeiten zum Vorteil der Menschen in unserem Land in diesen Fragen eng zusammen", betonte Bundesbauminister Reinhard Klimmt.
Bulmahn und Klimmt stimmten darin überein, dass mit dem Forschungsprogramm erhebliche positive Effekte auf die Bautechnik im Hinblick auf die technisch-organisatorische Entwicklung und große Bedeutung für kleine und mittlere Unternehmen haben werde. Fast jeder 11. Beschäftigte in Deutschland arbeite in der Bauwirtschaft. Um den weiteren Verlust von Arbeitsplätzen hier aufzuhalten, müsse hier durch neue Technologien und Organisationsformen eine höhere Wettbewerbsfähigkeit erreicht werden.
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