"Gebäude-Check Energie" hilft Hausbesitzern Kosten sparen
(12.8.2000) Wer ärgert sich nicht, wenn der Sommer wieder mal so kühl ist, dass er schon jetzt den Ofen anmachen muss. Dann dauert die Heizperiode statt durchschnittlich neun auf einmal zehn Monate. Der Ärger über das Wetter mischt sich nicht selten mit der höheren Heizkostenabrechnung: Machtlos ist der Verbraucher natürlich gegenüber den gestiegenen Preisen für Erdöl und Erdgas, bei der energetischen Sanierung seines Gebäudes allerdings kann er einiges tun - wenn er weiß was.
Die wesentlichen Informationen über den energetischen Zustand ihres Wohngebäudes erhalten alle Hausbesitzer von Gebäuden, die vor dem Jahr 1980 errichtet und bisher nicht wärmetechnisch saniert wurden, durch den so genannten "Gebäude-Check Energie". Diese Beratungsinitiative führt das nordrhein-westfälische Bauministerium zusammen mit der Energieagentur NRW bereits seit über zwei Jahren erfolgreich durch. Durch den Austausch veralteter Heiztechnik und Warmwasserbereitung, den Einbau bzw. die richtige Einstellung von Regelungssystemen sowie durch die Verbesserung der Wärmedämmung konnten Energiekosten erheblich gesenkt werden. In diesem Zeitraum haben sich fast 10.000 Gebäudebesitzer beraten lassen, von denen ca. die Hälfte die im Gebäude-Check vorgeschlagenen Maßnahmen durchgeführt haben. Ein weiteres Drittel plant derzeit konkrete Umsetzungen.
Über 1.600 von der Energieagentur NRW im Rahmen des REN Impuls-Programms "Bau und Energie" ausgebildete und zertifizierte Handwerksmeister - zu erkennen an einem entsprechenden Ausweis - nehmen einen Gebäude-Check nach einer von der Energieagentur NRW entwickelten Checkliste vor. Der Gebäudeeigentümer zahlt hierfür lediglich einen Betrag von 50 Mark. Von den Gesamtkosten für eine Gebäude-Check von 150 Mark trägt das Bauministerium 100 Mark aus den Fördermitteln des REN-Programms.
Und so funktioniert der "Gebäude-Check Energie":
Bei der Energieagentur NRW werden Anrufern die Adressen von drei bis fünf "Gebäude-Checkern" genannt, die in ihrer Nähe arbeiten. Der Gebäude-Check dauert ungefähr eine Stunde und macht energetische Schwachstellen in Wohngebäuden ausfindig. Der "Gebäude-Check Energie" ermöglicht dem Handwerker, durch ein standardisiertes Erhebungsverfahren die für eine Bewertung der energetischen Gebäudesituation relevanten Daten zu erfassen. Neben den Gebäudedaten werden Verbrauchsdaten erhoben, der Zustand von Heizung, Regelung, Pumpen und Verteilleitungen, der Warmwasserbereitung sowie der Dämmung von Wänden, Dach, Boden und Fenstern systematisch geprüft und bewertet. Auf dieser Basis erstellt der "Gebäude-Checker" einen Maßnahmenkatalog mit Vorschlägen zu sinnvollen Energiesparmaßnahmen, ihren Kosten und ihren Einspareffekten.
Sollte ein Sanierungsbedarf festgestellt werden, können neben anderen Fördergeldern Mittel aus dem Energiesparprogramm der Länder in Anspruch genommen werden: 40 Prozent der Investitionssumme werden für zehn Jahre als zinsloses Darlehen zur Verfügung gestellt. Detaillierte Angaben können den Broschüren "Gebäude-Check" und "Energiesparprogramm NRW" entnommen werden. Weitere Informationen zum Gebäude-Check Energie erhalten Sie bei der Infoline: 0 18 05 / 335 226.
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