Hypokaustenheizungen: Weltmeister in Sachen Komfort
(4.6.2000) Zu begeisterten Anhängern von Hypokaustenheizungen gehörten Persönlichkeiten wie Augustus, Tiberius und Marc Aurel. Später folgten alle, die Wert auf römischen Komfort und Behaglichkeit legten, ohne dafür unverhältnismäßig viel bezahlen zu müssen.
Natürlich hat sich seit den alten Römern eine Menge geändert, die grundlegenden Vorzüge dieses Heizungstyps sind geblieben und werden durch moderne Errungenschaften wie Gasbrennwerttechnik, Solartechnik und Kalksand-Luftkanalsteine optimiert. In den mit hoher Maßgenauigkeit gefertigten, einfach zu mauernden Spezialsteinen steigt die Luft auf und ab und verwandelt die komplette Hauswand in einen behaglichen Kachelofen. Dabei wird überwiegend Strahlungswärme abgegeben, die sich – wie das Sonnenlicht – erst am Körper in Wärme verwandelt. So entsteht deutlich mehr Behaglichkeit und Wohnkomfort als bei klassischen Konvektionsheizkörpern. Schon durchschnittliche Raumtemperaturen von 18 Grad werden als angenehm empfunden (konkret bedeutet jedes Grad Raumtemperatursenkung ca. 6 Prozent Energieeinsparung). Zusätzlich reduzieren sich die Lüftungswärmeverluste um bis zu 30 Prozent.
Doch nicht nur der Mensch fühlt sich wohl. Auch die Bausubstanz dankt dem so modernen, altbewährten Heizsystem. Denn dieses verringert den sogenannten „Naturfeuchtegehalt“ von Außenwänden und verbessert deren Dämmwert um bis zu 30 Prozent. Komfort ist aber auch bei Installation und Einrichtung Trumpf. Während der eine Teil der raffinierten Steine eine tragende Wand bildet, nimmt der andere in seinen Luftkanälen die komplette Haustechnik auf. So sind Elektroleitungen, Wasser- und Heizungsrohre mühelos zu verlegen. Obwohl alle Heizkörper verschwinden, bleibt der Zugang zur Heizungstechnik im Sockelbereich erhalten.