Wohlfühltemperatur / Humidex im RLT Magazin
Wie das Wetter draußen, so hat auch das Klima in Innenräumen einen großen Einfluss auf unser Wohlbefinden und unsere Gesundheit. Das Innenraumklima wird von verschiedenen Faktoren beeinflusst: Neben der Luftfeuchte und
Diese Empfehlungen werden sowohl dem Anspruch an Behaglichkeit als auch wirtschaftlichen Gesichtspunkten gerecht. Dabei wurde unter anderem berücksichtigt, dass ein Mensch selbst im Ruhezustand rund 80 Watt an Wärme abgibt und somit die Raumluft zusätzlich erwärmt. Zu hohe Raumtemperaturen sind keinesfalls zu empfehlen. Zum einen steigern sie das Risiko für Erkältungskrankheiten, zum anderen belasten sie die Haushaltskasse, denn jedes Grad weniger spart etwa sechs Prozent an Heizkosten.
der Humidex definiert die "gefühlte Temperatur"
Zwar steigen die Temperaturen nicht jedes Jahr so hoch wie im Jahrhundertsommer 2003, dennoch machen die hohen Luftfeuchtigkeitswerte und das daraus folgende Schwüleempfinden viele Menschen im Sommer zu schaffen. In den Morgen- und Vormittagsstunden werden Werte von bis zu 80 Prozent erreicht. Untersuchungen am Institut für Klimatechnik und Angewandte Thermodynamik der Universität GHS Essen haben den Einfluss der Luftfeuchte deutlich gemacht: Eine Raumtemperatur von 26°C bei einem Feuchtewert von 40 Prozent wird als deutlich kühler empfunden als eine Raumtemperatur von 24°C bei 60 Prozent relativer Luftfeuchte. Aufschluss gibt auch der Humidex, der die empfundene Temperatur darstellt: Bei einer Temperatur von 26°C und einer Feuchte von 70 Prozent fühlt der Mensch bereits eine Temperatur von 33°C.
In klimatisierten Räumen herrscht in aller Regel eine relative Luftfeuchte vor, die dem Behaglichkeitsbereich des Menschen entspricht, nämlich zwischen 45 und maximal 55 Prozent. "Dies hängt damit zusammen, dass bei der Kühlung der Raumluft die Luft gleichzeitig entfeuchtet wird", erläutert Prof. Dr.-Ing. Ulrich Pfeiffenberger, Vorsitzender des Fachinstitutes Gebäude-Klima e.V., Bietigheim-Bissingen. Und er ergänzt: "Bei einer Raumtemperatur von über 24°C lässt die Konzentrationsfähigkeit der Menschen, die in diesen Räumen arbeiten, merklich nach, und bei hohen Feuchtewerten wird derselbe Effekt erzielt"
Gerichtsurteil: 26 Grad im Büro sind genug
Das Bielefelder Landgericht hat in einem Urteil entschieden, dass die Raumtemperatur in einem Büro 26 Grad nicht überschreiten darf, es sei denn, draußen herrschen Temperaturen von mehr als 32 Grad. Geklagt hatte eine Anwaltskanzlei aus Gütersloh, die 1999 in einem Neubau mehrere Geschosse angemietet hatte. Regelmäßige Messungen ergaben, dass die Innenraumtemperatur in den angemieteten Büroräumen an mehreren Tagen auf 32 Grad anstieg, obwohl es draußen kühler war. Durch die großen Fensterflächen, die vor Sonneneinstrahlung mit einfachen Außenjalousien geschützt waren, entstand, so ein Kanzleimitarbeiter, ein "Treibhauseffekt", der auch durch regelmäßiges Lüften nicht in den Griff zu bekommen war. Nach dem Gerichtsurteil ist es jetzt Aufgabe des Vermieters bzw. des Bauträgers, für erträgliche Innenraumtemperaturen zu sorgen. Ob durch andere Beschattungsanlagen oder durch den Einbau von Klimaanlagen, das bleibt ihm überlassen.
weitere Beiträge zum Thema Wohlfühltemperatur:
Vor Gericht: Einer heizte für alle (4.4.2023)
Aufgrund eines Fehlers wurden die Heizkosten für einen Flur
auf einen bestimmten, einzelnen Wohnungseigentümer umgelegt. Das führte nach
Auskunft des LBS-Infodienstes Recht und Steuern dazu, dass die gesamte
Jahresabrechnung rechtswidrig wurde. weiter lesen
Tado°-Studie: 80% der deutschen Haushalte haben im Winter 2022 die Heizung heruntergedreht (19.1.2023)
Vor dem Hintergrund besonders hoher Energiekosten in ganz Europa, haben neue Daten von Tado° ergeben, dass 79,6% der Haushalte in Deutschland im November und Dezember 2022 im Vergleich zum Vorjahr die Innenraumtemperaturen verringert haben. weiter lesen
Heizungen vor Gericht (19.12.2022)
Der Krisenwinter 2022/23 zeigt es uns in aller Deutlichkeit: Über eine geheizte Wohnung oder ein geheiztes Haus zu verfügen, ist keine Selbstverständlichkeit. Allerdings war das Thema Heizung auch schon vor dem Gasmangel häufig ein Gegenstand gerichtlicher Auseinandersetzungen. weiter lesen
Bundeskabinett billigt Energieeinspar-Verordnungen EnSikuMaV und EnSimiMaV (24.8.2022)
Das Bundeskabinett hat zwei Energieeinsparverordnungen gebilligt. Beide basieren auf dem Energiesicherungsgesetz und sollen vor dem Hintergrund der angespannten Gasversorgungslage einen Beitrag zur Gewährleistung der Versorgungssicherheit leisten. weiter lesen
VPB rät, Heizung nachts nicht abzustellen (3.1.2022)
Wenn es in der Winterzeit richtig kalt wird und friert, lautet die wichtigste Regel: Immer ausreichend heizen, selbst wenn niemand zu Hause ist. Was vielen als Energieverschwendung erscheinen könnte, ist zwingend erforderlich, um Haus bzw. Wohnung vor Schäden zu bewahren, mahnt der Verband Privater Bauherren (VPB). weiter lesen
Heizanlagen vor Gericht (20.12.2020)
Der zivilisatorische Fortschritt, den eine (Zentral-)Heizung mit sich bringt, ist den meisten Menschen im Alltag gar nicht klar - solange die Anlage einfach funktioniert. Sehr schnell ändern sich die Dinge jedoch dann, wenn die Heizung im Winter kalt bleibt oder auch für zu hohe Temperaturen sorgt. weiter lesen
Für die BAuA untersucht: Optimierte Regelung der Raumlüftung in der Heizperiode (29.10.2020)
Forscher aus Dresden, Dortmund und Wuppertal haben eine smarte Regelung des Raumklimas entwickelt, um der Austrocknung der Haut bei winterlich trockener Luft im Büro vorbeugen und Auswirkungen des Raumklimas auf Personen abschätzen zu können. weiter lesen
So heizt und lüftet Deutschland: Viel wird richtig gemacht! (27.10.2020)
Das eigene Heiz- und Lüftungsverhalten hat einen mitunter großen Einfluss auf den Wärmeverbrauch in den eigenen vier Wänden und die dadurch entstehenden Heizkosten - das wissen laut einer Techem-Umfrage 93% der Einwohner in Deutschland. weiter lesen
Wohnraumtemperaturen und Heizanlagen vor Gericht (26.11.2018)
Der LBS-Infodienst Recht und Steuern hat Urteile deutscher Gerichte rund um die Beheizung von Gebäuden zusammengestellt. Das Spektrum reicht von der Mindesttemperatur bis zur Frage, wie die Heizkosten korrekt abgerechnet werden müssen. weiter lesen
BAuA-Infoblatt zur Sommerhitze im Büro (Bauletter vom 23.5.2016)
Die nächste Hitzewelle kommt bestimmt. Nach Arbeitsschutzgesetz und Arbeitsstättenverordnung müssen auch im Sommerfall bei der Arbeit Schutzmaßnahmen ergriffen werden - aber wie? Antworten gibt die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin. weiter lesen
Studie: „In gedämmten Gebäuden wird mehr Energie verschwendet als in ungedämmten“ (28.4.2013)
Der absolute Energieverbrauch wird mit zunehmender energetischer Gebäudequalität immer kleiner, aber der Einfluss der Nutzer und ihre Neigung zum verschwenderischen Umgang nehmen deutlich zu - zu diesem Ergebnis kommt die bundesweit größte Studie zur Energieeffizienz in Gebäuden von Prof. Dr. Clemens Felsmann. weiter lesen
VDI 2078: Raumtemperaturen richtig berechnen (25.7.2012)
Die Temperatur in Räumen wird von verschiedenen Faktoren beeinflusst, die bei ihrer Bestimmung mit einzubeziehen sind. Die Richtlinie VDI 2078 der VDI Gesellschaft Bauen und Gebäudetechnik dient der Berechnung der Kühllast, der Raumlufttemperatur und der operativen Raumtemperatur für Räume aller Art mit und ohne Klimatisierung. weiter lesen
Brummendes Ärgernis: Wohnungseigentümer musste Klimaanlage entfernen (2.5.2011)
In heißen Sommern, wie sie auch Deutschland in den zurückliegenden Jahren immer wieder erlebt hat, suchen die Menschen nach Abkühlung. Manchmal kommt es dabei allerdings auch zu Interessenkonflikten zwischen Nachbarn. weiter lesen
Trockene Heizluft schafft Gesundheitsprobleme (1.12.2006)
Ein Erwachsener benötigt pro Tag zwischen 11.500 und 14.500 Liter Atemluft, was bis zu 20.000 Ein- und Ausatmungsvorgänge über die Nase und den Rachenraum erfordert. Da trockene Raumluft die Sauerstoffaufnahme und den Sauerstofftransport behindert, kommt es leicht zu Unwohlsein, Müdigkeit und Konzentrationsschwäche. weiter lesen
Vorsicht beim Heizkosten senken (2.12.2005)
Da mit nachhaltig sinkenden Heizkosten in absehbarer Zeit nicht zu rechnen ist, versuchen viele Verbraucher, die Kosten über die Heizungssteuerung oder Heizkörperventil /
- Beim Heizen geizen? (9.9.2003)
Bei Klimaanlagen auf Temperaturunterschiede achten (8.8.2003)
Bei Außentemperaturen um 32°C sollte in Gebäuden mit Publikumsverkehr die Temperatur der Innenräume nicht unter 26°C liegen, um Hitzeschocks beim Verlassen eines solchen Gebäudes zu vermeiden. In Bürogebäuden, in denen sich die Menschen den ganzen Tag über aufhalten, können die Innenraumtemperaturen niedriger, etwa bei 24°C, liegen. weiter lesen
Checkliste: Was tun, wenn die Heizung nicht richtig wärmt? (11.12.2003)
Wenn draußen eisige Temperaturen herrschen, ist es drinnen besonders gemütlich - solange die Heizung wärmt. Wenn die Wärmequelle nicht richtig funktioniert, sind häufig nur Kleinigkeiten Ursachen für Störungen an der Heizungsanlage. Wichtig dabei ist zum Beispiel auch eine regelmäßige Reinigung des Wärmeerzeugers, der Regelungseinrichtungen und der Heizkörper. Die Sachverständigen für Gebäudetechnik von TÜV SÜD haben eine Checkliste zusammengestellt. weiter lesen
Heizungsausfall: Fällt die Heizung aus, können Mieter ihre Überweisungen reduzieren (3.12.2002)
Immer wieder geschieht es, dass im Winter aufgrund technischer Defekte die Heizung für Tage, Wochen oder sogar Monate ausfällt. Nach Auskunft des LBS-Infodienstes Recht und Steuern haben in solchen Fällen die Mieter zumindest die Möglichkeit, sich finanziell schadlos zu halten und eine Minderung der Miete durchzusetzen. Die
Spanne reicht von minimalen Beträgen bis zu 100 Prozent. weiter lesen
Welche Temperatur ist angemessen? Raumwärme richtig einstellen. (30.10.2002)
Was der eine als kühl empfindet, ist für den anderen zu warm. Die Raumtemperatur wird oft ganz unterschiedlich empfunden. Wie viel Wärme in jedem Raum angemessen ist, um sich wohl zu fühlen und um Energie zu sparen, dafür gibt der Initiativkreis Erdgas & Umwelt Empfehlungen. weiter lesen
Urteil: Vermieter muss gewährleisten, dass Wohnung auf Mindesttemperatur beheizt werden kann. (22.12.2001)
Der Vermieter muss dafür sorgen, dass es in der Wohnung mollig warm ist. Die Heizungsanlage muss so gut funktionieren und eingestellt sein, dass die Räume in der kalten Jahreszeit tagsüber auf 20 bis 22 Grad beheizt werden können. In Bad und Toilette müssen es mindestens 21 Grad sein. Diese Mindesttemperaturen
werden zumeist im Mietvertrag vereinbart. weiter lesen
Kalte Wohnungen verdreifachen das Risiko, chronisch zu erkranken (28.11.2001)
Nach Angaben der Zeitschrift "Ärztliche Praxis" haben
schottische Wissenschaftler im Rahmen der "West of Scotland Twenty-07"-Studie den Gesundheitszustand von 858 Befragten in Zusammenhang mit deren Heizverhalten gebracht. Demnach sollte jeder, der ein Dach überm Kopf hat, nicht an den Heizkosten sparen -
zumindest dann nicht, wenn er die 50 bereits überschritten hat. weiter lesen