„Verkehrsbild Deutschland“: Neues digitales Modell visualisiert Verkehrsströme in Deutschland
Entwicklung des Güterverkehrsaufkommens 2004 bis 2025: „Verkehrsbild Deutschland“ Seite 6
(Bild vergrößern)
Entwicklung des Personenkehrsaufkommens 2004 bis 2025: „Verkehrsbild Deutschland“ Seite 8
(Bild vergrößern)
(23.8.2014) Das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) hat ein Instrument für die Visualisierung von Verkehrsströmen entwickelt. Mit ihm lassen sich erstmals regionale Schwerpunkte des Güter- und Personenverkehrs veranschaulichen. Das Heft „Verkehrsbild Deutschland“ stellt anhand von beispielhaften Auswertungen der Transportwege für Steinkohle und Mineralöl das neue Transportstrom-Visualisierungs-Modell (TraViMo) vor. „Trotz der großen Bedeutung der Verkehrspolitik gibt es deutschlandweit kaum Analysen, welche die immense Menge an Verkehrsdaten für die Regionen anschaulich und handhabbar machen. Mit dem Modell möchten wir das Defizit abbauen. Damit unterstützen wir Politik und Planung, verkehrspolitische Maßnahmen besser als bisher einzuschätzen und diese in den Regionen umzusetzen“, sagt BBSR-Direktor Harald Herrmann.
Empirisch stützt sich das Modell auf die Verkehrsleistungsstatistiken des Statistischen Bundesamtes und die Verkehrsprognose des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI). Die Daten werden mit Business-Intelligence-Software analytisch verknüpft und visualisiert. Mit TraViMo können Transporte von wichtigen Gütern von und nach Deutschland sowie innerhalb der Bundesrepublik mit interaktiven Karten dargestellt werden. Neben aktuellen branchenspezifischen Analysen sind Prognosen des Verkehrsaufkommens bis zum Jahr 2030 möglich.
Die Grafiken veranschaulichen, woher die Güter stammen, wohin sie geliefert werden und welche Verkehrsträger - ob Bahn, Flugzeug, Schiff oder LKW - zum Einsatz kommen. Auf diese Weise lassen sich Hotspots wie besonders stark genutzte Bahnstrecken, Autobahnen und Bundestraßen identifizieren. TraViMo ermöglicht Auswertungen für mehr als 80 Gütergruppen, unter anderem für landwirtschaftliche Produkte und Rohstoffe. Sowohl für den Güterverkehr als auch für den Personenverkehr können die Wissenschaftler ermitteln, wie groß die Verkehrsleistung und das Verkehrsaufkommen sind.
Die Kombination mit weiteren Datengrundlagen und wissenschaftlichen Modellen erlaubt eine Vielzahl von Einsatzmöglichkeiten, darunter die Notfallplanung im Falle eines Verkehrsträgerausfalls, die Bewertung von verkehrspolitischen Maßnahmen und die Abschätzung von Investitionseffekten in den Regionen. Für die Nutzung von TraViMo sind keine speziellen Datenbankkenntnisse erforderlich.
Das Heft „Verkehrsbild Deutschland“ ist in der Reihe BBSR-
siehe auch für zusätzliche Informationen:
- Bundesverkehrswegeplan 2030 plant mit 264,5 Mrd. Euro (21.3.2016)
- Geospatial 4.0 im Fokus der Intergeo 2015 (19.4.2015)
- Asphaltverband erwartet 2014 historischen Tiefstand bei der Asphaltmischgutproduktion (9.11.2014)
- Großprojekt Infrastruktursanierung: VBI fordert Planungssicherheit für Planer (19.10.2014)
- Bauprotest in Berlin: 100 Millionen Euro in bürokratischen Warteschleifen (15.10.2014)
- weitere Details...
ausgewählte weitere Meldungen:
- 100 Jahre Verkehrsampel (Bauletter vom 5.8.2014)
- Forschungsprojekt: Markierung von Fahrradschutzstreifen außerorts (25.7.2014)
- ZDB warnt wegen Entsorgungskosten vor Kostenexplosion bei Infrastrukturmaßnahmen (30.5.2014)
- Asphaltmischgutproduktion verharrte 2013 auf „dramatisch“ niedrigem Niveau (30.5.2014)
- Einführung in die Verkehrsplanung auf 168 Seiten (14.5.2014)
siehe zudem:
- Straßenbau und GIS im Bau IT-Magazin von Baulinks