Baulinks -> Redaktion  || < älter 2024/0630 jünger > >>|  

LED-Hightech-Glasfassade für Klinik in Katar

(14.5.2024) Dass Mediafassaden nicht nur Werbung oder Infotainment transportieren, sondern auch Teil eines architektonischen Konzepts sein können, zeigt eine neue Klinik in Doha, Katar. Transparentes Glas, Mediafläche und konstruktives Bauelement - die Glasfassade des „The View Hospital” ist mit einer integrierten LED-Beleuchtung ausgestattet. Die Technologie zur Flüssiglamination der verwendeten Glaselemente heißt LOCA (Liquid Optical Clear Adhesives) und kommt vom Kleb- und Dichtstoffhersteller H.B. Fuller - Kömmerling.

Die Fassade der Klinik „The View Hospital” wurde mithilfe der Loca-Technologie von H.B. Fuller | Kömmerling realisiert. (Foto: Dow Photography) 

Hinter der Einrichtung steht das katarische Unternehmen Elegancia Healthcare, das in Zusammenarbeit mit der US-Klinik Cedars Sinai Medical Center, Los Angeles, ein neues Zentrum für moderne Medizin realisiert hat. Zu dem 19-geschossigen Gebäude gehören nebst üblichen Versorgungs-Facilities 12 Operationssäle, 20 Intensivbetten sowie 240 private Einzelzimmer. 

Fassadendesign

Für das Design der Fassade wurde das internationale Architekturbüro Chapman Taylor, London, engagiert. Die Glasfassade mit einer Größe von 8.000 m² bedeckt nahezu die gesamte Front des Gebäudes und wölbt sich organisch zum Flussufer hin. Regelmäßige floral wirkende Ornamente strukturieren die große Fläche. Über die Breite scheint Wasser in sanften Wellenbewegungen zu fließen. Dieser Effekt wird durch LED-Beleuchtung erzeugt, die mittels Flüssiglamination fest in der Glasfassade integriert ist.

(Foto: Dow Photography) 

Glaselemente mit integrierten LED

Die LOCA-Technologie für diese Art der Flüssiglamination wurde von dem Kleb- und Dichtstoffhersteller H.B. Fuller - Kömmerling entwickelt. In Zusammenarbeit mit dem südkoreanischen Partner GLAAM entstand daraus das sogenannte G-Glass. Es besteht aus zwei Scheiben, bei der die hintere Scheibe mit einer leitfähigen und gleichzeitig transparenten Beschichtung versehen wird, um die notwendige elektrische Leitfähigkeit zu erzeugen. Diese Oberfläche wird von robotergesteuerten Lasern bearbeitet und nur ein Raster aus feinen Leiterbahnen beibehalten, auf welche entsprechende LED gesetzt und fixiert werden. Eine zweite Glasscheibe wird im Abstand von 1,5 bis 2,5 mm auf die LED-Scheibe aufgesetzt. Der Scheibenzwischenraum wird mit den LOCA-Produkten von H.B. Fuller - Kömmerling aufgefüllt. Danach wird das Element unter UV-A-Licht schonend gehärtet.

LOCA-Technologie 

Die LOCA-Technologie benötigt keine hohen Drücke und Temperaturen bei der Verarbeitung. Durch die passive Aushärtung lassen sich so Bauteile wie LED oder Funktionsfolien sicher in die polymere Zwischenschicht der Verbundgläser einbetten. LOCA bleibt nach dem Aushärten vollständig transparent. Die integrierten LED sind bei Tageslicht nahezu unsichtbar und erlauben einen ungehinderten Blick nach draußen. 

Liquid Optical Clear Adhesives gehen beim Aushärten eine chemische Bindung zur Oberfläche ein. Das Material selbst bildet einen dreidimensional vernetzten Verbund, der auch bei starken Temperaturschwankungen eine hohe strukturelle Stabilität aufweist und bei extremer Belastung nicht splittert. Mit LOCA gefertigte Verbundgläser lassen sich zu Isoliergläsern weiterverarbeiten und eignen sich als konstruktives Bauelement. 

In der Fassade der Klinik in Doha befinden sich 4.000 m² der mit LOCA hergestellten G-Glass-Elemente. 

Bautafel

  • Objekt: Klinik „The View Hospital”, Doha, Katar
  • Bauherr: Elegancia Healthcare in Zusammenarbeit mit Cedars Sinai
  • Architekturbüro Fassade: Chapman Taylor
  • G-Glass: GLAAM
  • LOCA-Technologie: H.B. Fuller | Kömmerling

Weitere Informationen können per E-Mail an Kömmerling Chemische Fabrik GmbH angefordert werden.

siehe auch für zusätzliche Informationen:

Impressum | Datenschutz © 1997-2024 BauSites GmbH